Wo gibt es am meisten Bargeld?
04.07.2018
In Europa ist noch relativ viel Bargeld im Umlauf / Foto: © stock.adobe.com
Eine aktuelle Untersuchung eines FinTechs zeigt, dass zwischen den einzelnen Ländern erhebliche Unterschiede bestehen, wie viel Geld in Bargeld vorhanden ist. Vor allem in Nordeuropa und in manchem afrikanischen Staat ist Bargeld immer mehr auf dem Rückzug.
Das FinTech Penta hat für 95 Währungsgebiete errechnet, welcher Anteil des BIPs sich als Bargeld im Umlauf befindet. Die Eurozone liegt dabei auf Rang 66 des Rankings. Von den gesamten 11,12 Billionen Euro BIP, die der Währungsraum erwirtschaftet, befinden sich 11 % als Bargeld im Umlauf, nämlich 1,2 Bio. Euro. Damit ist die europäische Gemeinschaftswährung die Währung, von der es weltweit am zweitmeisten in Münzen und Scheinen gibt, nur vom US-Dollar liegt mit 1,4 Billionen Dollar noch etwas mehr. Jedoch beträgt das BIP der USA 16,17 Bio. Euro, sodass sich nur 8 % des amerikanischen BIP in Form von Bargeld in Umlauf sind. Der US-Dollar liegt damit auf Platz 53 und liegt nur knapp unter dem weltweiten Durschnitt von 9 % des BIP, die in Form von Bargeld in Umlauf sind.
Wo die Queen herrscht, gibt es nur wenig Bargeld
Bei einem Vergleich der Reservewährungen zeigt sich, dass das Britische Pfund diejenige Währung ist, von der am wenigsten Bargeld vorhanden ist: Gerade einmal umgerechnet 60 Mrd. Euro beträgt der Bargelanteil des britischen Pfunds, 3 % des britischen BIPs. Nur ein Prozentpunkt höher ist der Bargelanteil des Kanadischen und Australischen Dollars. Wie bereits erwähnt beträgt der Bargeldanteil des US-Dollars 8 %, was die US-Währung damit auf Rang vier bei den Leitwährungen bringt. Nochmal um einiges höher ist der Bargeldanteil des Schweizer Franken mit 11 %. Den höchsten Bargeldanteil hat der Yen, der jedoch nur im heimatlichen Japan als Währungseinheit geführt wird: Ein Fünftel der Wirtschaftskraft des ostasiatischen Inselstaates ist als Bargeld im Umlauf.
Wer hat am meisten Bargeld? Die Schweizer
Die weltweite durchschnittliche Menge Bargeld pro Kopf beträgt 650 Euro, wobei hier natürlich das unterschiedliche Preisniveau der einzelnen Volkswirtschaften bedacht werden muss. So ergibt sich hier eine deutliche Streuung: Am meisten Bargeld pro Kopf haben die Schweizer mit Kopf umgerechnet ca. 7.800 Euro Bargeld, dicht gefolgt von den Japanern mit umgerechnet ca. 7.000, den Chinesen mit ca. 3.800 Euro und den Europäern mit ca. 3.500 Euro. Am wenigsten Bargeld haben die Bewohner von Burundi mit umgerechnet gerade einmal 14 Euro pro Kopf.
In Norden stirbt das Bargeld aus
Vor allem in Skandinavien ist Bargeld immer mehr auf dem absteigenden Ast: So haben Schweden (1,3 %) und Norwegen (1,5 %) nur einen sehr kleinen Anteil ihres BIPs in Bargeld. Lediglich in Panama ist mit 1,2 % des BIPs ein noch kleinerer Anteil von Bargeld vorhanden. Doch das Bargeld verliert nicht nur in Europa an Bedeutung, sondern auch in Afrika: So beträgt der Bargeldanteil in Botswana lediglich 1,8 %, in Swasiland 1,9 % und in Nigeria 2,1 %. Auch in Namibia und Ruanda beträgt der Bargeldanteil am BIP nur ca. 3 %.
“Digitales Banking ist hierzulande noch ein Fremdwort”, so Lav Odorovic, Pentas Mitgründer und CEO. “Unsere Analyse der weltweiten Bargeldnutzung zeigt, wie viel in der Eurozone und somit auch in Deutschland noch auf Bargeld gesetzt wird. Während in anderen Nationen täglich alternative, digitale Bezahlmethoden wie Apps genutzt werden, sind die Angebote der deutschen Banken hierzulande noch auf Bargeld und Bankkarte ausgerichtet. Für Unternehmen spiegelt sich das besonders im unflexiblen Banking wieder. Hier muss der Mitarbeiter noch Barauslagen vorstrecken, statt bereits mit der eigenen Bankkarte des Geschäftskontos zahlen zu können. Wir von Penta stehen im Gegensatz zu den deutschen Banken für effizientes und modernes Banking. Statt die Probleme der Unternehmen zu ignorieren stellen wir hingegen mit Multiuser nun Kreditkarten für Mitarbeiter zur Verfügung, die jederzeit digital verwaltet werden können.” (ahu)