Wirtschaftsschutz: Große Risiken für Finanzunternehmen

22.10.2021

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Die Angriffe werden immer gefährlicher, die Bedrohungen immer komplexer, die Schadensummen immer höher: Auch für Finanzunternehmen ist es demnach sehr wichtig, sich mit dem Wirtschaftsschutz auseinanderzusetzen. Dieser gehört zum unternehmerischen Vermögensschutz mittlerweile beinahe zwingend hinzu.

Die Covid-19-Pandemie geht auf ihr Ende zu, Wirtschaft und Gesellschaft kommen mehr und mehr zurück zur gewohnten Realität. Dadurch sind auch Finanzberater und Vermögensverwalter wieder in der Lage, ihre Geschäfte wie gewohnt auszuüben und die sich ergebenden Chancen des neuen wirtschaftlichen Aufschwungs zu profitieren. Zugleich ziehen strukturelle Schwierigkeiten auf, die Unternehmen aller Größe und Branche hart treffen. Aber damit sind nicht konjunkturelle Verwerfungen, gesetzliche Regulieren oder politische Spannungen gemeint. Es geht dabei um Gefahren, die aus kriminellen Angriffen entstehen und Unternehmen wirklich in arge Bedrängnis bringen können.

Das zeigen aktuelle Zahlen. Der Digitalverband Bitkom meldet, dass der deutschen Wirtschaft jährlich durch Diebstahl, Spionage und Sabotage  ein Gesamtschaden von 223 Milliarden Euro entsteht. Die Schadenssumme ist mehr als doppelt so hoch wie in den Jahren 2018/2019, als sie noch 103 Milliarden Euro pro Jahr betrug. Neun von zehn Unternehmen (88 %) waren 2020/2021 von Angriffen betroffen. In den Jahren 2018/2019 wurden drei Viertel (75 %) Opfer.

Wirtschaftsschutz bekommt höchste Bedeutung

Weiterhin heißt es: „Haupttreiber des enormen Anstiegs sind Erpressungsvorfälle, verbunden mit dem Ausfall von Informations- und Produktionssystemen sowie der Störung von Betriebsabläufen. Sie sind meist unmittelbare Folge von Ransomware-Angriffen. Durch sie werden Computer und andere Systeme blockiert, anschließend werden die Betreiber erpresst. Die so verursachten Schäden haben sich im Vergleich zu den Vorjahren 2018/2019 mehr als vervierfacht (+358 %). Aktuell sieht jedes zehnte Unternehmen (9 %) seine geschäftliche Existenz durch Cyberattacken bedroht.“

Daher kommt dem Wirtschaftsschutz höchste Bedeutung zu. Ob Entführungen von Mitarbeitern und terroristische Angriffe auf Unternehmen und deren Einrichtungen in Krisenregionen, Wirtschaftsspionage und Datendiebstahl oder auch Cyberkriminalität mit dem Ziel, in sensible Unternehmensbereiche vorzudringen, diese zu sabotieren oder auch bis zur Zahlung hoher Summen lahmzulegen: Die globalen, wirtschaftskriminellen Bedrohungslagen sind allgegenwärtig und können jeden treffen – und das täglich.

Ein effizienter und effektiver Wirtschaftsschutz ist also vor dem Hintergrund neuartiger Problemlagen aufgrund der fragmentierten Strukturen, Prozesse und politischen Ebenen zunehmend schwieriger zu erreichen. Um sicherheitsrelevanten Ereignissen der Zukunft zu begegnen, können Unternehmen sich nicht mehr nur auf ihre eigene, interne Struktur verlassen unter dem Motto: Es ist bisher immer alles gutgefangen.

Erhebliche Vermögenswerte durch nicht ausreichenden Wirtschaftsschutz bedroht

Im Umfeld vieler kleiner und mittelständischer Unternehmen, die ausweislich der Faktenlage aus dem „Lagebild Wirtschaftsschutz NRW“ das Thema Sicherheit und damit Wirtschaftsschutz noch sehr stiefmütterlich behandeln und Verantwortung auf dafür nicht geschulte und ausgerichtete Organisationsstrukturen schieben, entsteht durch die neuen Entwicklungen ein explosiver „Cocktail“ verschiedenster Risiken. Es sind gerade die Unternehmen im Risiko, die in der Regel keine oder nur sehr rudimentäre Wirtschaftsschutzstrukturen eingerichtet haben. Den Kopf in den Sand zu stecken und darauf zu setzen, dass die Attacken schon vorbeigehen werden, ist keine nachhaltige Strategie. Es können erhebliche Vermögenswerte und sogar Leib und Leben von Mitarbeitern durch einen nicht ausreichenden Wirtschaftsschutz bedroht sein.

Ergebnisse des State of the Internet-Sicherheitsbericht 2020 für Finanzdienstleistungen und wie wichtig es ist, seine individuelle Gefahrenlage professionell zu analysieren, lesen Sie auf Seite 2.