"Wir sind gut ins neue Jahr gestartet"

15.05.2019

Torsten Leue, Vorstandsvorsitzender der Talanx AG / Foto: © Talanx

Großschäden weitgehend konstant

Im ersten Quartal musste die gesamte Talanx-Gruppe Großschäden in Höhe von 138 Mio. Euro regulieren, 1 Mio. Euro mehr als im Vorjahreszeitraum. Einen deutlichen Unterschied zum Vorjahr gab es aber bei der Verteilung der Großschadensbelastung auf die unterschiedlichen Versicherungszweige. So stieg die Belastung in der Erstversicherung um 14 Mio. Euro auf 78 Mio. Euro, während sie in der Rückversicherung um 14 Mio. Euro auf 59 Mio. Euro zurückging. Durch die leicht verbesserte Schaden-/ Kostenquote (von 97 % auf 96,8 %) konnte das versicherungstechnische Ergebnis um 17 % auf minus 357 Mio. Euro gesteigert werden.

Steigerung in der Rückversicherung

Im Segment Schaden-Rückversicherung steigerte die Talanx-Gruppe erwartungsgemäß signifikant um 22,8 % auf 4,4 Mrd. Euro gesteigert. Der Versicherer profitierte dabei von Wechselkursschwankungen. So hätte bei konstanten Wechselkursen der Zuwachs „nur“ 19,4 % betragen. Die kombinierte Schaden-/ Kostenquote konnte leicht um 0,2 Prozentpunkte auf 95,7 % verbessert werden und befindet sich damit noch weiter im Zielkorridor von maximal 97 %. Neben der verbesserten Schaden-/ Kostenquote trug auch das Beitragswachstum dazu bei, dass das versicherungstechnische Ergebnis um 23,1 % auf 112 Mio. Euro stieg. Das EBIT lag mit 340 Mio. Euro jedoch 4 Mio. Euro unterhalb des Vorjahresniveaus.

Auch das Segment Personen-Rückversicherung  hat sich erwartungsgemäß erheblich verbessert. Dieser Bereich war vor allem durch ein starkes Wachstum in Märkten wie China und Hongkong geprägt. Außerdem leistete das Mortality-Solutions-Geschäft in den USA einen positiven Beitrag. Zwischen Januar und März 2019 lagen die Bruttoprämieneinnahmen in der Personen-Rückversicherung mit 2 Mrd. Euro um 12,1 % über dem Vorjahreswert. Auch hier profitierten die Hannoveraner von Wechselkursschwankungen: Bei konstanten Wechselkursen hätte der Zuwachs lediglich 9,6 % betragen. Steigerung gab es in diesem Segment zudem sowohl beim Kapitalanlageergebnis sowie dem EBIT. Während ersteres um 39 Mio. Euro auf 162 Mio. Euro stieg, betrug bei letzterem der Zuwachs 21 Mio. Euro auf 113 Mio. Euro.

Programm 20/20/20 zeigt Wirkung

In den ersten drei Monaten des Jahres verbuchte die Talanx in der Industrieversicherung Beiträge in Höhe von 2,3 Mrd. Euro, eine Steigerung von 12,1 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Ein entscheidender Faktor hierfür war der Start der HDI Global Speciality, in der auch das der Hannover Rück aufgegangen ist. Weitere Erfolge verzeichnen die Sanierungsmaßnahmen, die im vergangenen Jahr im Zuge des Programms 20/20/20 eingeleitet wurden. Der damit verbundene und erwartete Betriebsabrieb konnte überwiegend durch höhere Prämien kompensiert werden. Das versicherungstechnische Ergebnis sank jedoch um 5 Mio. Euro auf minus 18 Mio. Euro. Hier spielen sich zwei gegenläufige Effekte wider: So lag der Geschäftsjahres-Schadensaufwand inklusive Großschadensbelastung zur Jahresbeginn im Rahmen der Erwartungen und das Ergebnis des laufenden Geschäftes in der Feuerversicherung spiegelt die angestrebte Profitabilitätssteigerung wider. Jedoch wirkte sich die Bewertungsanpassung eines Dezember-Großschadens negativ auf die Schadensquote aus. Insgesamt verschlechterte sich die kombinierte Schaden-/ Kostenquote weiter und liegt mit 102,9 % 0,6 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau. Wenn der oben angesprochene Aspekt nicht zur Last gefallen wäre, würde die Schaden-/ Kostenquote bei ca. 100 % liegen. Positiv entwickelte sich hingegen das Kapitalanlageergebnis, das mit 71 Mio. Euro 4,4 % über dem Vorjahreswert lag. Das operative Ergebnis in der Industrieversicherung betrug im ersten Quartal 2019 35 Mio. Euro, 16 Mio. Euro weniger als im Vorjahreszeitraum. Damit sank auch der Beitrag zum Konzernergebnis um 8 Mio. Euro auf 31 Mio. Euro.

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