„Wind of Change“ – Ein Appell an die Politik

21.01.2022

Sieht doch gar nicht so schlecht aus! Der Pangaea Life Windpark "Tesla" bei Fitjar in Norwegen ist zum Naherholungsgebiet geworden / Foto: © Pangaea Life

In ihrem Spitzengespräch sprachen der Bayerische Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) und der neue Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) über das Thema Windkraftausbau. Nun wendet sich Pangaea Life mit einem Appell nach Berlin und München.

Robert Habeck sprach nach dem Gespräch von „einem ökologischen Patriotismus“. Deutschland befindet sich faktisch bereits in einer entscheidenden Phase der Energiewende. Die nachhaltige Tochter der Versicherungsgruppe die Bayerische, Pangaea Life, findet: Nur wenn die Politik jetzt die richtigen Weichen stellt, schafft Deutschland es, seine Energieversorgung bis 2030 zu 80 % mit „Erneuerbaren“ abzudecken. Pangaea Life investiert in diese erneuerbaren Energien, so auch in Windparks in Dänemarkt und Norwegen. Damit private Investoren zukünftig auch den Windkraftausbau in Deutschland vorantreiben, ruft Pangaea Life Geschäftsführer Daniel Regensburger insbesondere die bayerische Regierung zum Umdenken auf:

„Wind of Change – mit dieser Hymne gossen die Scorpions die Hoffnungen einer ganzen Generation nach dem Mauerfall in Liedform. Diesen ‚Wind des Wandels‘ brauchen wir auch jetzt – nicht im übertragenen Sinne, sondern ganz pragmatisch. Vor allem in meiner bayerischen Heimat.

Fatale Rückschritte

Statt Aufbruch in ein nachhaltiges und klimafreundliches Zeitalter erlebte der Ausbau der Windenergie in Bayern in den letzten Jahren sogar Rückschritte. Im Vergleich zu den ersten drei Quartalen 2021 gingen im Jahr 2017 in Bayern noch zehnmal so viel Megawatt neuer Windenergie ans Netz. Eine fatale Entwicklung, wenn wir das für den Planeten so essenzielle 1,5-Grad-Ziel gemeinsam erreichen und unserer Verantwortung gerecht werden möchten. Denn dafür muss sich der Anteil der regenerativen Energien im Vergleich zu heute fast verdoppeln. Besonders eine Hürde steht dem im Weg.

Gegenwind für den bayerischen Klimaschutz: Die 10H-Regel

Forscht man nach den Ursachen für den heftigen Einbruch im Ausbau der Windenergie, stößt man schnell auf die sogenannte 10H-Regel. Seitdem diese 2014 in Kraft trat, brachen die Genehmigungen für neue Windkraftprojekte in Bayern um 90 % ein. Der Grund: Die Regel schreibt vor, dass ein Windrad nur in einem Abstand von mindestens dem Zehnfachen der eigenen Höhe zur nächsten Siedlung aufgestellt werden darf – die bundesweit schärfste Restriktion. Zwar können Gemeinden mit einem entsprechenden Bürgerentscheid den Mindestabstand verringern – das Ergebnis der letzten Jahre zeigt allerdings, dass ein so relevantes Thema wir Energieerzeugung nicht Aufgabe einer Gemeinde, sondern der Bundespolitik sein muss.

Um die Versorgungssicherheit zu garantieren, braucht es eine breite technologische Diversifikation: In unserem Pangaea Life ‚Blue Energy Fonds‘ investieren wir zum Beispiel neben Wind- und Wasserkraft auch stark in die Solarenergie. Doch wir wissen um die Wichtigkeit der Windkraft im Energiemix – denn Wind erzeugt auch nachts und im Winter Strom. Zudem erzielen moderne Windkraftanlagen rund 50 % mehr Windausbeute, wenn diese 240 Meter hoch statt der bislang üblichen 200 Meter gebaut werden. Eine Lösung: Wir errichten höhere, dafür jedoch weniger Anlagen.

Im dicht besiedelten Bayern nimm 10H der Energiewende somit buchstäblich den Wind aus den Segeln. Private Investoren, die wie Pangaea Life mit ihren Kunden den Ausbau sauberer Energien vorantreiben möchten, finden keine geeigneten Anlageobjekte oder schrecken vor den bürokratischen und langwierigen Planungs- und Genehmigungsverfahren zurück - und investieren daher im Ausland.

Verheerendes Umfeld für Investitionen

Das unattraktive Umfeld für Investitionen in Windkraft ist verheerend. Denn die Energiewende kann nur gelingen, wenn von Seiten privater Investoren massiv Geld in den Ausbau erneuerbarer Energieträger fließt – zum Beispiel in Form der nachhaltigen Geldanlage deutscher Sparer. Die Voraussetzungen für ein klimafreundliches Deutschland bis zum Jahr 2030 schaffen wir deshalb nur, wenn die bayerische Staatsregierung von ihrem harten Kurs zur 10H-Regel abrückt, wie es Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck aktuell fordert. Dafür braucht es Akzeptanz in der Bevölkerung und keine Verunsicherung durch die Politik. Von den Plänen, welche die Bayerische Staatsregierung bis März vorlegen will, erwarten wir uns klare Signale.

Welche Lösung Daniel Regensburger vorschlägt, lesen Sie auf Seite 2.