Wie Privatinvestoren den Wohnraummangel lindern können

02.09.2019

Malte Thies, Geschäftsführer ONE Group GmbH / Foto: © One Group

In deutschen Metropolen steigen seit Jahren die Preise für Wohnraum. Trotzdem sinken die Renditen von Immobilieninvestments, da die Mietsteigerungen nicht der Dynamik der Kaufpreise folgen konnten. Auch die Kurse mancher Immobilienaktien haben in jüngster Zeit Aufs und Abs durchlebt. Doch Privatanleger sollten sich deshalb nicht vom Immobilienmarkt abschrecken lassen. Mit den richtigen Investmentprodukten können Anleger nicht nur auskömmliche Anlageerfolge erzielen, sondern sogar dringend benötigten Wohnraum schaffen.

Denn in Deutschland fehlen nach Schätzungen der Hans-Böckler-Stiftung 1,9 Millionen bezahlbare Wohnungen. Bezahlbar bedeutet dabei, dass Mieter maximal 30 Prozent ihres Einkommens für die Miete ausgeben. Auf ähnliche Zahlen kommt das staatliche Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). Es analysiert nicht, wie viele Wohnungen in unterschiedlichen Preissegmenten aktuell fehlen, sondern wie viele künftig gebraucht werden. Dabei kommt es auf einen Neubaubedarf zwischen 300.000 und 400.000 Wohnungen pro Jahr. Akkumuliert kommt man so auf eine Größenordnung von etwa einer Million Wohnungen. Die implizite Annahme dieser Prognose ist, dass Wohnungen wieder bezahlbar sind, wenn das Angebot die Nachfrage erfüllen kann.

Politik lindert nur Symptome

Der Mangel zeigt sich unter anderem in steigenden Preisen: Die Neuvertragsmieten sind deutschlandweit im dritten Quartal 2018 um 3,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal gestiegen. Das geht aus dem „Frühjahrsgutachten Immobilienwirtschaft 2019 des Rates der Immobilienweisen“ im Auftrag des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA) hervor. Noch stärker haben die Kaufpreise zugelegt: Eigentumswohnungen haben im dritten Quartal 2018 8,2 Prozent mehr als im Vorjahresquartal gekostet. Ein- und Zweifamilienhäuser waren 7,6 Prozent teurer.

An dieser Situation können politische Vorhaben wie die Mietpreisbremse, oder ein Mietendeckel nichts ändern. Die Preise klettern, weil das Angebot die Nachfrage nicht bedienen kann. Seit Jahren steigen zwar die Baufertigstellungszahlen, jedoch nicht stark genug, um die Angebotslücke auch nur ansatzweise zu schließen. 2017 wurden laut dem Frühjahrsgutachten 284.800 Wohnungen fertiggestellt, 2,6 Prozent mehr als im Jahr 2016. Benötigt werden nach Angaben des Frühjahrsgutachtens mindestens 350.000 neue Wohnungen pro Jahr.

Mehrere Möglichkeiten für Immobilieninvestoren

Aufgrund dieser Lücke versprechen Investitionen in Wohnimmobilien weiterhin Renditechancen. Vorausgesetzt, der Standort stimmt. Die Urbanisierung ist ein bereits seit vielen Jahren zu beobachtender und anhaltender Trend. Vor allem in den sieben A-Städten bleiben die Wanderungssalden tendenziell positiv. Auch die Universitätsstädte ziehen vor allem junge Menschen an, was sie zu attraktiven Standorten für Arbeitgeber auf der Suche nach qualifiziertem Personal macht. Hinzu kommt die Singularisierung der Gesellschaft, die die Nachfrage nach Wohnraum antreibt. Diese Nachfrage, so viel scheint sicher, wird an attraktiven Standorten hoch bleiben oder gar noch zunehmen.

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