Wie Generationen anlegen

20.08.2024

Roman Przibylla, Anlageexperte der Maverix Securities AG / Foto: © Maverix Securities AG

finanzwelt: Nun haben wir ausführlich über Unterschiede zwischen Millennials und Gen Z gesprochen. Was können die beiden Generationen aber voneinander lernen?

Przibylla» Sicherlich kann die Gen Y von der Gen Z lernen, in Zukunftsthemen und Wachstumsbereiche, in Technologie zu investieren. Schauen wir uns die wertvollsten Unternehmen der letzten 50 Jahre an, sehen wir Veränderungen. Lange waren Ölkonzerne oben, dann Finanzhäuser und nun Tech-Unternehmen. Beispielsweise ist Apple für mich kein klassisches Wachstumsunternehmen mehr, denn es zahlt eine Dividende. Apple sitzt seit Jahren auf riesigen Cash- Beständen und natürlich ist es ein Technologieunternehmen, aber es ist nicht mehr das Wachstumsunternehmen, bei dem man bei Investition ein kleines Risiko eingeht. Umgekehrt kann die Gen Z von den Millennials lernen, dass das Portfolio nicht nur aus Wachstumsunternehmen bestehen sollte. Ein bisschen Stabilität tut sicherlich gut. Eine Kombination aus beidem wäre ein interessantes Portfolio.

finanzwelt: Abschließend: Welche Form der Beratung bevorzugen Millennials, bzw. Gen Z, wenn sie sich über Titel informieren?

Przibylla» Wir sehen, die Beratung findet primär digital statt, und ich sehe das durchaus auch kritisch. Allerdings ist es bei den unzähligen Influencern kein Wunder, dass sich das alles online abspielt, gerade bei diesen Generationen. Für sie ist es völlig normal, zu Informationszwecken erst einmal ein YouTube-Video anzuschauen. Die Generation Z nimmt ihr Geld selbst in die Hand. Wenn ein Millennial etwas zu einer Aktie wissen möchte, gibt es mittlerweile Unmengen an Inhalten auf YouTube. Es gibt mittlerweile viele gute Möglichkeiten, und das hat natürlich unterschiedliche Gründe, auch hier in der Schweiz. (ml/ah)