Wie ersetzbar sind Büroimmobilien?
24.02.2022
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Eine andere Studie von Softgarden zeigt gleichzeitig, dass mit 8 % aber noch weniger der Arbeitnehmer sich vorstellen können, ausschließlich im Homeoffice zu arbeiten. Büros sind also sowohl von Arbeitgeber- als auch von Arbeitnehmerseite gewünscht. Wie bereits von vielen Experten prognostiziert, sind hybride Arbeitsformen die Zukunft. Der PwC-Studie zufolge arbeitet die Mehrheit der befragten Unternehmen dementsprechend bereits an neuen Bürokonzepten. Übrigens: Bei der AXA gibt es so etwas schon seit 2017. Unter dem Motto „New Way of Working“ konnten Mitarbeiter bereits vor der Pandemie bis zu zwei Tage pro Woche von zu Hause aus arbeiten. Die Büroimmobilienbranche braucht also nicht in Panik verfallen. Allzu sicher sollte sie sich allerdings auch nicht sein. Denn laut dem britischen Nachrichtenmagazin „The Economist“ verfolgt ein Fünftel der 2.000 größten Unternehmen der Welt das Ziel der kompletten CO2-Neutralität bis 2050 – einige deutlich davor. Diese Anstrengungen werden wahrscheinlich auch Emissionsreduktion durch die Bürogebäude einschließen müssen. Die Player der Immobilienwirtschaft, die sich darauf nicht vorbereiten, werden immer mehr Wettbewerbsnachteile haben. Weltweit sind Firmen laut Daten des Economist schon jetzt bereit, bis zu 11 % mehr Miete zu zahlen, um dafür besonders emissionseffiziente Büros zu bekommen.
Es besteht Hoffnung
Die gute Nachricht: Es gibt für die Immobilienwirtschaft großes Einsparpotenzial und das beginnt schon beim Bau. Herkömmliche Baustoffe wie Zement, Beton oder Stahl weisen oftmals eine schlechte Ökobilanz auf und sind für einen hohen CO2-Ausstoß verantwortlich. Mittlerweile existieren aber laut Beratungsunternehmen EY einige klimafreundlichere Alternativen, die nicht zwingend mit höheren Kosten verbunden sind. Um weiterhin kompetitiv auf dem Office-Immobilienmarkt zu sein, sollte neben ökologischen Gesichtspunkten ein weiteres Kriterium berücksichtigt werden: „Es braucht mehr Homeoffice-Qualitäten im Office, also variable und offene Arbeitsräume, Treffpunkte auf der Etage, im Entree und auf dem Campus, Gastronomie und Einkaufsmöglichkeiten“, erklärt Jasmin Samiri, Geschäftsführerin der Unique Invest GmbH & Co.KG. Und wird das schon umgesetzt? „Wenn man mit Marktbeobachtern spricht oder aktuelle Projekte anschaut, stellt man fest, dass die Themen ‚Wohlbefinden und Gesundheit‘, ‚Teamarbeit‘, ‚Mitarbeiterbindung‘ und ‚Umwelt‘ eine große Rolle bei der Planung neuer Büroimmobilien spielen“, beobachtet Samiri. Laut der Geschäftsführerin von Unique Invest gibt es für die Schnelligkeit und Tatkraft bei der Umsetzung auch gute Gründe für die Unternehmen: „Studien haben gezeigt, dass sich die Produktivität durch Wohlbefinden verbessert und der Krankenstand verringert werden kann.“ Wichtig sei heute vor allem, dass ein solches Objekt beim Mitarbeiter-Recruiting punktet und attraktive Alternativen zum Homeoffice bietet. Mit diesen Neuausrichtungen sind Büroimmobilien wohl doch nicht so ersetzbar. (sh)