When I look to the West

03.05.2019

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Dass die FED mit ihren Zinsschritten dem US-Immobilienmarkt keine Dynamik genommen hat, beobachtet auch Wolfang J. Kunz. „Der Umsatz auf dem US-Immobilienmarkt ist extrem hoch. Aus dem Ausland kommen weiterhin hohe Investitionssummen in US-Gewerbeimmobilien. Erneut ist Kanada in 2018 der größte ausländische Investor“, so der Vertriebsdirektor der DNL Real Invest AG. Seiner Meinung nach hat sich die Zinspolitik der FED bislang nur auf Teilfinanzierungsmärkte ausgewirkt. „Kurzfristige Kredite sind heute mit teils 6,5 und 7 % sehr teuer. Kreditnehmer, die kurzfristig Kredite benötigen, zahlen unter Umständen noch höhere Zinsen. Kreditnehmer mit bester Bonität können aber weiterhin Darlehen mit 10-Jahres-Zinsfestschreibung zwischen 3,8 und 4,5 % Zins bekommen.“ Ein weiterer Anstieg der Zinsen könnte jedoch dafür sorgen, dass die Aufnahme von Fremdkapital für Immobilienfonds weniger attraktiv wird. „Sollten die Zinsen weiter steigen, wird es schwierig, den Leverage-Effekt für Fonds-Immobilien auszunutzen“ mutmaßt Kunz, der sich für sein eigenes Unternehmen aber weiterhin optimistisch zeigt. „Für unsere Immobilien im Südosten der USA erwarten wir derzeit keine Verschlechterungen, Finanzierungen lukrativ zu erhalten.“

Bessere Chancen als im Casino

Las Vegas verdankt seine Bekanntheit als Glücksspielmetropole einem Großbauprojekt: Als in den 1930er Jahren 45 Kilometer südöstlich der Hoover Dam errichtet wurde, verbrachten viele der ca. 16.000 am Projekt beschäftigten Arbeiter ihre Freizeit in Las Vegas, da dort das Glücksspiel legal war – und legten damit den Grundstein für die Wandlung der kleinen Wüstensiedlung zum Inbegriff des Entertainments. Die mit ca. 630.000 Einwohnern größte Stadt Nevadas hat sich ökonomisch aber längst gewandelt und zu einem attraktiven Bürostandort entwickelt. Entsprechend kann es sich für Investoren lohnen, bei der Suche nach geeigneten Anlageobjekten einen Blick auf die Wüstenmetropole zu werfen. „Während Bürostandorte wie New York neben hohen Mieten und hohen Preisen auch niedrige Ankaufsrenditen aufweisen, liegen die Mieten in Las Vegas, das seit 2010 einen Arbeitsplatzzuwachs von 25 % aufweist, immer noch weit unter denen des Jahres 2007. Die Ankaufsrenditen in Las Vegas stellen sich mit 6,75 % ebenfalls günstiger dar als in New York mit unter 4,5 %“, berichtet Volker Arndt. Für ihn sinkt die Attraktivität der Stadt auch dann nicht, wenn im fernen Washington weiter an der Zinsschraube gedreht wird. „Sollte die FED die Zinsen erhöhen, dürften Standorte wie Las Vegas trotzdem weitere Potenziale bieten.“ (ahu)