Wer produziert am meisten Müll?
03.08.2017
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Jedes Jahr produzieren die Deutschen 455 kg Müll, fast die Hälfte davon (188 kg) sind Haus- oder Sperrmüll. Doch wie verteilt sich der Müll über das Land? Das hat das Preis- und Produktvergleichsportal billiger.de untersucht und dafür 200 Städte und Landkreise sowie die 16 Bundesländer unter die Lupe genommen. Die Daten beziehen sich dabei alle auf das Jahr 2015, weil noch keine aktuelleren Zahlen vorliegen. Ein wesentliches Ergebnis der Studie: Es gibt ein starkes Nord-Süd-Gefälle.
Städte mit dem meisten Müll
Deutschlands Müllhochburg befindet sich ganz im Norden der Republik: In Bremerhaven fielen 2015 fast 39.6000 Tonnen Hausmüll an. Bei ca. 115.000 Einwohnern macht das 347 kg Restmüll pro Kopf. Damit liegt die Stadt an der Wesermündung 76 % über dem Durchschnitt der anderen 199 untersuchten Kommunen, die durchschnittlich 197 kg Müll pro Jahr produzieren. Wenn bei der Müllrechnung noch Bio- und Wertstoffabfall mit eingerechnet wird, kommt die Stadt sogar auf 498 kg Müll pro Person und Jahr. Davon entfallen 70 % auf Restmüll und 30 % auf Bio- und Recyclemüll.
Am zweitmeisten Müll aller deutschen Kommunen produzieren Bottrop und der Landkreis Trier-Saarburg mit jeweils 340 kg Restmüll. Alleine der Hausmüll macht in Bottrop 53 % des gesamten Müllaufkommens aus. In der Ruhrgebietsstadt hat sich das Müllaufkommen in den vergangen Jahren kontinuierlich gesteigert: Lag es 2004 noch bei ca. 33.000 Tonnen (Haus- und Sperrmüll) waren es 2015 bereits knapp 40.000 Tonnen. Anders die Entwicklung im Kreis Trier-Saarburg: Hier sank die Müllmenge von ca. 55.000 Tonnen 2004 auf ca. 50.000 Tonnen 2015.
Vor allem der Norden produziert Müll
Auffällig: Besonders die Nordhälfte Deutschlands produziert überdurchschnittlich viel Müll. So liegen Neumünster (329 kg/ Einwohner), Krefeld (308 kg/ Einwohner), Herne (307 kg/ Einwohner), Oberhausen (306 kg/ Einwohner), Solingen (303 kg/ Einwohner), Gelsenkirchen (296 kg/Einwohner) und Hagen (291 kg/ Einwohner) in der Rangliste mit dem höchsten Müllaufkommen ebenfalls weit oben. Besonders in NRW wird sehr viel Müll produziert: Gleich 34 der 127 Städte und Kreise, die von den Autoren als „Hausmüllhochburg“ tituliert werden, befinden sich in Deutschlands bevölkerungsreichstem Bundesland. Dahinter folgen Bayern und Niedersachsen. In Bayern stechen vor allem Bamberg (318 kg Müll pro Einwohner) und Coburg heraus. Die Stadt im äußersten Norden des Freistaates produziert pro Kopf 259 kg Restmüll. Besonders der viele Hausmüll sorgt hier für ein hohes Müllaufkommen: In Coburg wird 32 % mehr Hausmüll produziert als im Studiendurchschnitt.
Dass Norddeutschland nicht nur auf der Landkarte, sondern auch bei Müllerzeugung ganz oben steht, wird dadurch unterstrichen, dass Schleswig-Holstein (230 kg/ Einwohner) und Mecklenburg-Vorpommern (228 kg/ Einwohner) im Länderranking weit oben stehen.
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