Wer produziert am meisten Müll?
03.08.2017
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Der Süden vermeidet Müll
Während in der Nordhälfte der Bundesrepublik sehr viel Müll produziert wird, erweist sich der Süden als eher müllvermeidende Region. So ist der Landkreis Konstanz mit nur 86 kg jährlichen Hausmüll pro Kopf Schlusslicht bei der „Müllproduktion“. Hier macht die Hausmüllquote zudem nur 29 % am gesamten Abfall aus. Nur etwas mehr Müll produzieren die Einwohner des Landkreises Rastatt mit 91 kg pro Einwohner und Jahr. Hier ist die Müllmenge in den vergangen 11 Jahren fast konstant geblieben und sogar leicht um 1.000 Tonnen gesunken. Die Landkreise Konstanz und Rastatt sind keine Ausnahme im Südwesten, denn Baden-Württemberg liegt mit 141 kg Restmüll pro Einwohner und Jahr ganz unten im Ranking der Müllproduktion.
Mit Tübingen (99 kg/Einwohner), Freiburg (108 kg/Einwohner) dem Ostalbkreis (99 kg/ Einwohner), dem Rems-Murr-Kreis (118 kg/ Einwohner), Ulm (129 kg/ Einwohner) und den Kreisen Esslingen und dem Rhein-Neckar-Kreis (jeweils 125 kg/Einwohner) liegen weitere baden-württembergische Städte und Landkreise in der Kategorie Müllvermeidung ganz vorne. Die Kreise Coesfeld (109 kg/ Einwohner), Lippe (116 kg/ Einwohner), Minden-Lübbecke (115 kg/ Einwohner) und Gütersloh (128 kg/ Einwoher) zeigen, dass auch in NRW Müllvermeidung möglich ist. Weitere Kreise, die nur wenig Müll produzieren, sind der Landkreis Mittelsachsen (110 kg/ Einwohner), Stendal (99 kg/ Einwohner), Wetteraukreis (118 kg/ Einwohner) der Kreis Görlitz (119 kg/ Einwohner) und der Werra-Meißner-Kreis (131 kg/ Einwohner). Da sich unter dieser Liste auch zwei sächsische Landkreise befinden, überrascht es wenig, dass sich der Freistaat mit 148 kg Müll pro Kopf auf dem zweiten Platz befindet, was die Müllvermeidung angeht.
Stadtstaaten produzieren viel Müll
Die drei deutschen Stadtstaaten produzieren im Vergleich der Bundesländer überdurchschnittlich viel Müll. Während in Hamburg jeder Einwohner für 279 kg Abfall pro Jahr verantwortlich ist, sind es in Berlin immerhin noch 247 kg. Erstaunlich ist die Angelegenheit bezüglich Bremens: Während hier, wie oben erwähnt die Stadt liegt, die am meisten Müll produziert, liegt das gesamte Bundesland mit 225 kg/Einwohner noch relativ gut da, wenn man bedenkt, dass Deutschlands „Müll-Hochburg“ immerhin ein gutes Fünftel der Gesamtbevölkerung stellt.
Die Autoren der Studie geben zu bedenken, dass ein Vergleich der verschiedenen kommunalen Müllmengen durchaus schwierig ist. So gibt es einerseits unterschiedliche Abfallsatzungen und Abfalllogistiken. Außerdem ist auch die wirtschaftliche Struktur der jeweiligen Regionen zu beachten: In einer Region mit vielen Kleinbetrieben wird wohl mehr Hausmüll produziert als in Regionen mit vielen Großbetrieben, da viele Kleinbetriebe ihren Abfall über den normalen Hausmüll entsorgen. Außerdem dürfte in touristisch stark nachgefragten Regionen die Müllmenge ebenfalls höher liegen. (ahu)