Welche Schuhe hat der Schuster?
20.08.2021
Foto: © alfa27 - stock.adobe.com
Ein Leben lang verkauft der Makler Sicherheit, aber wie sieht es mit sei-ner eigenen Absicherung im Alter aus? Laut BVK-Strukturanalyse ist der durchschnittliche Versicherungsvermittler um die 50 Jahre alt. Zeit sich zu überlegen, was im Ruhestand mit dem Bestand geschehen soll. Die Maklerpools haben dazu spannende Ideen entwickelt. Im Folgenden konzentrieren wir uns auf die Bestand-Verrentung statt Verkauf. Zwei Konzepte, von biblisch bis Victoria’s Secret, schauen wir uns etwas genauer an.
Das Angebot von MAXPOOL ist relativ neu. „Wir haben uns lange Zeit gelassen für die Maklerrente und haben den Markt 18 Monate lang intensiv sondiert,“ so Kevin Jürgens, Vorstand der PHÖNIX MAXPOOL Gruppe. „Wir haben festgestellt: Was es am Markt gibt, entspricht nicht ganz unseren Vorstellungen.“ Also hat der Hamburger Maklerpool eine eigene Version entwickelt. Herausgekommen ist die „wohl fairste Maklerrente“, wie das Unternehmen auf seiner Website verspricht. Außerdem zeichnet sich das Ergebnis laut Jürgens durch ein besonders hohes Maß an Individualität aus. Grob lässt sich das Konzept in zwei Wege einteilen. Bei dem einen erhält der Makler ein Leben lang 90 % Bestandscourtage als monatliche Maklerrente. „Das ist so ein übliches Modell, das die anderen auch haben,“ stellt Jürgens fast schon gelangweilt fest. Im Grunde bietet es MAXPOOL lediglich der Vollständigkeit halber an. Empfehlen tut Jürgens diese Variante allerdings nicht, denn es ist aufgrund der nur reaktiven Bestandsbetreuung deutlicher Abrieb zu erwarten. Auf gut Deutsch: Die 90 % machen zwar Spaß, aber viel von nichts ergibt eben nichts. „Der Bestand ist das Lebenswerk des Vermittlers“, gibt Jürgens zu bedenken. „Den dann einfach mit einem 90 %-Modell ausbluten zu lassen, macht keinen Sinn.“ Außerdem: Wenn der Bestand zu schnell schrumpft, wäre der Verkauf mit hoher Einmalzahlung eh die lohnendere Option gewesen. Auch dies bietet MAXPOOL an, aber das würde uns vom Thema abbringen. Kommen wir daher zum anderen Weg – mit echter Betreuung. „Da ist es egal, ob der Bestand in Flensburg ist oder in Kaufbeuren (Bayern),“ erklärt der Maklerpool-Manager. „Wir haben einen der Unternehmensgruppe sehr nahestehenden Versicherungsmakler mit viel Personal, der die Bestände weiter serviciert.“ Bei dieser Variante liegt die Courtage zwar nur noch bei 70 %, aber der Makler hat durch die gute, persönliche Betreuung die Chance auf wachsende Umsätze. Unter dem Strich könnte sich diese Entscheidung also auszahlen. Spannend: MAXPOOL bietet auch eine komplett maßgeschneiderte Version an, die für den Makler im persönlichen Austausch entwickelt wird. Ziel des Unternehmens ist, gemeinsam mit dem Vermittler für jeden Wunsch eine Lösung zu finden. Ganz im Stile eines gewissen Religionsstifters, ohne den es den Hamburger Michel in der Heimatstadt von MAXPOOL nicht gäbe: Das Rentenmodell ist für den Makler da, und nicht der Makler für das Rentenmodell.
Auch blau direkt hat sich etwas einfallen lassen. „Die Maklerrente besticht durch ihre Einfachheit und dem genialen Ergebnis“, charakterisiert der Chief Specialist Officer von blau direkt, Dirk Henkies, die Lösung des Lübecker Maklerpools. Nach Bestandsübertragung erhält der Vermittler je nach Modell lebenslang unglaubliche 90 bis 100 % der Courtage – inklusive Bestandsbetreuung! „Also, es bleibt eigentlich wie es ist, nur muss er sich nicht mehr um die Betreuung der Kunden kümmern und viele berufsbedingte Kosten fallen weg,“ bilanziert Henkies. Schon bei der Übertragung sowie Kundeninformation begleitet blau direkt den Makler, übernimmt die Arbeit sogar wenn möglich komplett. Besonders gut funktioniert die Maklerrente bisher bei Beständen, die aus überwiegend Privatkunden und kleineren bis mittleren Gewerbekunden bestehen. Hier beobachtet Henkies nahezu keinen Abrieb. „Da spielt auch die Größe und Gesellschaftsform keine Rolle“, so der Ruhestandsexperte. „Wir haben Bestände übernommen sowohl größer als 150.000 Euro als auch kleiner als 25.000 Euro Jahresumsatz, sowie Einzelunternehmer als auch von Kapitalgesellschaften.“
weiter auf Seite 2