Welche Rolle spielen Onlinebewertungen für Vermittler?

09.01.2020

Anika Böttcher, Head of BankingCheck/ Foto: © BankingCheck

Faktor Suchmaschinenranking

Der Zeitfaktor ist entscheidend. Viele Menschen wollen heute für Tätigkeiten wie Banking oder den Abschluss einer Versicherung nicht mehr viel Zeit opfern und vor allem keine Papierberge mehr durchforsten. Alles muss schnell und gleichzeitig übersichtlich zu erledigen sein, am besten mit einer minimalen Anzahl von Klicks Online. Geht das nicht, haben die Anbieter das Nachsehen. Die Entscheidungsspanne, ob ein Kunde sich für ein bestimmtes Produkt entscheidet oder nicht, wird von Jahr zu Jahr immer kürzer.

Die Auffindbarkeit in den gängigen Suchmaschinen und ein gutes Ranking ist somit die Basis für den zukünftigen Unternehmenserfolg. Welcher Kunde klickt sich überhaupt auch nur durch die zweite Seite der Suchergebnisse? Wenn die Webseite nicht unter den Top 10 Ergebnissen angezeigt wird, hat der Anbieter mit hoher Wahrscheinlichkeit einen potentiellen Kunden verloren. Doch auch wer es unter die Top 10 Suchergebnisse schafft, ist einem harten Konkurrenzkampf ausgesetzt. Auf den letzten Metern gewinnt den Klick meist derjenige Anbieter mit der besten Sternebewertung.

Gezieltes Feedbackmanagement gewinnt dadurch auch im Banken-und Versicherungswesen immer mehr an Bedeutung. Es hilft dabei, das hauseigene SEO zu optimieren und das Unternehmen in den organischen Suchmaschinenergebnissen weiter vorne und damit direkt im Blickfeld der Zielgruppe zu platzieren.

Das Gute an schlechten Bewertungen

Auf dem Weg zu einem wirklich gelungenen Produkt sind vereinzelte schlechte Bewertungen aus Sicht des Feedback-Managements echtes Gold. Lob ist gut, angemessener Tadel aber birgt die wertvollen Erkenntnisse für Weiterentwicklung im Unternehmen. Elementar wichtig ist dabei, dass Unternehmen schnell und adäquat auf solche Kritik reagieren: Wo genau liegt der Schmerz der Kunden? Was vermissen sie? Was kann man kurz- und mittelfristig verbessern? Diese direkten Informationen kommen direkt und ungefiltert von den Menschen, die am meisten an der Verbesserung interessiert sind – den Kunden.

Reputationsmanagement lebt von Reaktionsgeschwindigkeit. Kommunikation mit verärgerten Kunden muss zeitnah im direkten Umfeld der Unmutsäußerung geschehen. Liegenlassen von unliebsamen Kommentaren ist in dieser hochvernetzten Zeit keine Option mehr. Die beste Online-Marketingstrategie für Unternehmen besteht darin, so viele authentische Kundenbewertungen wie möglich zu präsentieren. Das bringt nicht nur eine gute SEO-Präsenz im Netz, sondern belegt auch das Vertrauen und die Loyalität der Kunden.

Anhand von Dashboards können Unternehmen die Feedback-Daten punktgenau auswerten und feinjustierte Entscheidungen treffen. Wann kommen vermehrt negative Bewertungen ins Haus? Morgens? Am Wochenende? Woran liegt das und wie können wir gegensteuern?

So wird durch den Druck von außen heutzutage effizientes Qualitätsmanagement gewährleistet. Haben die Entscheidungsträger ihre Feedback-Hausaufgaben richtiggemacht, zeigt die Kurve in der Folgezeit beständig nach oben.

Gastbeitrag von Anika Böttcher, Head of BankingCheck