Was bedeutet Trump für Immobilien?

01.06.2017

Die vergangen Präsidentschaftswahl könnte positive Folgen für den US-Immobilienmarkt haben/ Foto: © Felix Mizioznikov - fotolia.com

Zudem ist Trumps Versprechen, die amerikanische Infrastruktur zu reparieren, bislang ein bloßes Versprechen geblieben. Wenn dies allerdings umgesetzt wird, könnten daraus starke finanzielle Anreize entstehen, die Immobilien direkt zu Gute kommen könnten. Diese Anreize könnten allerdings durch eine Neuverhandlung von Handelsabkommen zunichte gemacht werden. So könnten höhere Zölle zu Güterverknappungen, einer höheren Inflation, einer geringeren Nachfrage nach Logistikflächen und einer Unterbrechung von Lieferketten führen. Die Regierung befasst sich als erstes mit dem NAFTA-Abkommen und hat sich für eine Neuverhandlung anstelle einer Kündigung entschieden.

Erkenntnisse für den Immobiliensektor:

Die Politik Donald Trumps könnte direkte Auswirkungen auf die Nachfrage und das Angebot von Apartments und deren Finanzierung haben. Das US-amerikanische Haushaltswachstum hängt auf der Nachfrage-Seite von der legalen internationalen Zuwanderung in die USA ab. Sollte Trump seine Pläne, diese zu begrenzen, tatsächlich umsetzen, könnte die Nachfrage sinken. Dies gilt besonders für Gateway Cities, die auf die Zuwanderung qualifizierter Arbeitskräfte angewiesen sind. Da Trump allerdings für eine leistungsbezogene Zuwanderung unterstützt, könnte es zu einem Nachfrage-Boom kommen.

Eher unbeeindruckt von Trumps Politik dürfte sich der Einzelhandel zeigen, der trotz gestiegenen Verbrauchervertrauens keine wesentlichen Zuwächse verzeichnet. Dass die Einzelhandelsumsätze in Zukunft sinken werden, ist ebenfalls unwahrscheinlich, denn der Präsident hat am 26. April seinen Steuerplan mit einer vorgesehenen Grenzausgleichsteuer von 20 % verkündet. Somit bestehen laut LaSalle keine größeren Gefahren für die Einzelhandelsumsätze.

Der Bereich der Logistikimmobilien könnte vom angekündigten Protektionismus negativ betroffen sein. So könnte ein Rückgang der Importe negative Auswirkungen auf den Einzelhandel und damit auf die Nachfrage nach Lagerflächen haben. Diese könnten auch nicht durch eine verstärkte Binnen-Produktion ausgeglichen werden.

LaSalle sieht für die Zukunft keine Konjunkturabschwächung infolge konkreter legislativer oder regulativer Änderungen, weshalb es auf dem Büroflächenmarkt nur wenig Veränderungen geben dürfte. Es sei eher wahrscheinlich, dass es infolge möglicher Kürzungen staatlicher Programme im Haushalt zu konkreten regionalen Auswirkungen komme. (ahu)

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