Wackelt die "Schwarze Null"?

05.11.2019

Achim Stranz, CIO, AXA Investment Managers / Foto: © AXA IM

Mit Blick auf das nächste Jahr wird die Konjunktur, neusten Vorhersagen zufolge, hinter Prognosen zurückbleiben. So haben sowohl der IWF, als auch die Bundesregierung selber ihre Wirtschaftsprognosen für 2020 für Deutschland um 0,5 Prozentpunkte gesenkt (jeweils auf 1,2 Prozent und ein Prozent).

Trotzdem, die Regierung geht davon aus, dass die Zahl der Beschäftigten sowie auch die Einkommen weiter wachsen werden, von 44,8 Millionen Beschäftigten Ende 2018 auf 45,4 Millionen bei Ende 2020. Die Arbeitslosenquote hat sich in den vergangenen zwölf Monate gut gehalten – auch im Oktober blieb sie unter der fünf-Prozent-Marke, bei 4,8 Prozent und 30,000 weniger Arbeitslosen als im Vormonat.

Und die Deutschen sind auch grundsätzlich recht optimistisch: mehr als 80 Prozent der Befragten einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey haben kaum Sorge in Zukunft ihren Job zu verlieren, so der Spiegel, und auch mit ihrer finanziellen Lage sind über 40 Prozent der Befragten einer Studie des Sparkassen- und Giroverbands zufrieden.

Was bringt der November sonst?

Obwohl die Hauptkonjunkturdaten für das dritte Quartal wohl eine der wichtigsten Kalenderdaten für die deutsche Wirtschaft sein werden, könnte es im November auch an der (geld-)politischen Front interessant werden. Zum 1. November hat Christine Lagarde jetzt den Helm an der Europäischen Zentralbank (EZB) übernommen und alle Augen werden sich auf erste Indikatoren richten, was ihre zukünftige Geldpolitik angehen könnte. Die erste Sitzung des EZB-Rats wird allerdings erst im Dezember stattfinden.

Nachdem der Brexit jetzt erstmal wieder um ein paar Monate verschoben wurde, erwarten wir uns aus Großbritannien zur Abwechslung mal weniger Gesprächsstoff im November, bevor dann im Dezember Neuwahlen für das britische Unterhaus anstehen. Die Brexit-Verlängerung wurde jetzt auf Ende Januar gelegt.

Kolumne von Achim Stranz, CIO AXA Investment Managers