"Wachstum wird langsamer, aber Welt wird nicht untergehen"
26.06.2019
Stefan Kreuzkamp, Chief Investment Officer der Deutschen Asset Management / Foto: © Deutsche Asset Management
Trotz zahlreicher wirtschaftlicher und politischer Gefahren dürfte die Weltwirtschaft im nächsten Jahr weiter wachsen. Auch wenn europäische Hochzinsanleihen attraktiv sind, müssten Anlegern für die besseren Renditen einen Blick über den Atlantik werfen.
Für die kommenden zwölf Monate erwartet die DWS keine globale Rezession. „Die Welt wird nicht untergehen. Zwar wird sich das Wachstum verlangsamen, aber es wird weiter Wachstum geben“, so Chefanlagestratege Stefan Kreuzkamp am Dienstag beim Kapitalmarktausblick der DWS in Frankfurt. Dennoch würden zahlreiche Marktrisiken und politische Gefahren bestehen, die dem rekordlangen Aufschwung ein Ende bereiten könnten. Zu den Marktrisiken zählte Kreuzkamp das sehr hohe Bewertungsniveau bei bestimmten Unternehmensanleihen, Ermüdungserscheinungen beim Privatkonsum in den USA und die Bedrohung der Unabhängigkeit der Notenbanken. Als größte politische Unwägbarkeiten bezeichnete der DWS-Chefanalagestratege die mögliche Eskalation der Konflikte der USA mit dem Iran und Nordkorea. „Die Geschichte hat gezeigt, dass solche Auseinandersetzungen in der Regel kurzlebig sind, weshalb wir nicht mit einer größeren militärischen Auseinandersetzung rechnen“, so Kreuzkamp mit Blick auf den Konflikt zwischen den USA und dem Iran, der seiner Meinung nach das größte geopolitische Gefahrenpotenzial berge. Sollte es tatsächlich zu einer militärischen Auseinandersetzung kommen, würde der Ölpreis massiv nach oben getrieben und eine globale Rezession sei wahrscheinlich.
Warum sich die USA mit den Handelskonflikten schlussendlich ins eigene Fleisch schneiden, lesen Sie auf Seite 2