Wachstum ist möglich, wenn das Kauferlebnis stimmt

31.07.2019

Gerald Feig, Geschäftsführer FLEX Fonds Capital GmbH / Foto: © FLEX Fonds

Moderne Nahversorgung ist nachbarschaftlich und altersgerecht

Die qualitative Aufwertung des stationären Einzelhandels ist gewiss keine kurzlebige Modeerscheinung und birgt für die großen Ketten noch viele lukrative Ertragschancen. Denn das Leben im Stadtzentrum und in citynahen Trendvierteln ist heutzutage für Jung und Alt gleichermaßen attraktiv und wird es auf lange Sicht auch bleiben.

Der anonyme, gesichtslose Supermarkt wird kaum mehr gute Wachstumschancen haben, stattdessen werden die Kunden dort ein freundliches und helles Filialgeschäft erwarten, wo das Verkaufspersonal sie vielleicht sogar persönlich kennt. Das gilt umso mehr für ein bestimmtes Käuferprofil: die Senioren, die durch die zunehmende Überalterung der Gesellschaft einen immer größer werdenden Marktanteil einnehmen werden. Daher gilt: Wer als Nahversorger modern sein will, muss auch altersgerecht sein!

Die richtige Einzelhandelsimmobilie als Investmentprodukt

Für Immobilieninvestments ergeben sich aus all diesen Vorüberlegungen folgende relevanten Aspekte. Erstens: Frei stehende Nahversorgungsimmobilien oder gemischt genutzte Objekte mit hohem Nahversorgeranteil eignen sich für eine langfristig orientierte Anlagestrategie. Die geringe Volatilität der Lebensmittelbranche sorgt auch immobilienseitig nicht für signifikante Performance-Ausschläge nach unten oder oben.

Zweitens: Flächengröße und -qualität sind essenziell bei der Auswahl geeigneter Investmentobjekte. Zu kleine Flächen sind dem ständigen Wandel der urbanen Formate unterworfen. Zu große Flächen können hingegen schnell an Popularität und Kundenfrequenz verlieren, was sich in der Folge bei der Rentabilität bemerkbar macht – bei den ohnehin geringen Margen im Lebensmitteleinzelhandel ein nicht zu unterschätzender Faktor. Daher sollte eine Flächengröße von 1.500  bis 2.000 Quadratmeter als Richtwert dienen.

Und schließlich drittens: Zentralität ist wichtiger als Urbanität. Die klassische A-B-C-D-Unterteilung ist bei solchen Einzelhandels-Immobilieninvestments nur bedingt relevant. Wichtiger ist, wie ausgeprägt die Sogwirkung des Einzelhändlers auf das umliegende Einzugsgebiet ist. Oder anders gesagt verspricht ein Investment in ein stark frequentiertes regionales Versorgungszentrum womöglich stabilere Erträge, als die Vorzeigeimmobilie in der umkämpften Innenstadtlage.

Gastbeitrag von Gerald Feig, Geschäftsführer FLEX Fonds Capital GmbH