Viele Mieter haben Torschlusspanik
24.06.2021
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Raus aus der Stadt?
Mit zweifelhaften Maßnahmen wie Mietendeckel und Mietpreisbremse hat die Politik in den vergangenen Jahren mehr schlecht als recht versucht, den rasanten Mietpreisanstieg in den Großstädten zu senken. Möglicherweise wird die Entwicklung der Mieten aber marktwirtschaftlich geregelt: Die Innenstadt verliert als Wohnort möglicherweise an Bedeutung. So gaben in der Wohntraumstudie 44 % der Befragten an, dass sie in der Stadt leben wollten, 56 % hingegen auf dem Dort bzw. im Umland. Bei der Studie im Jahr 2019 waren die beiden Optionen noch nahezu gleichverteilt (51 % Stadt, 49 % Land). Neben der Landidylle werden suburbane Gebiete vor allem mit bezahlbarem Wohnraum verbunden. Ob der Trend bestehen bleibt, wird laut Interhyp von der Entwicklung der Lagen abhängen: „Aktuell verläuft die Aufwertung der ländlichen Regionen nicht synchron mit dem Zuzug. Staatliche infrastrukturelle Initiativen und kreative Ideen seitens der Kommunen werden in den kommenden Jahren entscheiden, ob das ländliche Leben weiterhin eine Option ist und die abgelegenen Immobilienmärkte im Fokus bleiben – oder ob die Stadt mehr Lebensqualität verspricht“, so Mirjam Mohr.
Traum vom Haus ist keine Generationenfrage
In der Wohnraumstudie wurde erstmals erfasst, was die Generation Z (18 bis 25 Jahre) über das Thema Immobilien und Wohneigentum denkt. Dabei zeigt sich, dass diese Generation in Bezug auf Wohnträume sehr konservativ ist. „Eine eigene Immobilie ist fester Teil der Lebensplanung und der Beweis, es materiell geschafft zu haben“, so Mirjam Mohr. Die Welt, in der sie aufwachsen, empfinden viele Jugendliche als brüchig und wandelbar. Für die Gen Z sind Gerechtigkeit und ökologisches Engagement einerseits wichtig, gleichzeitig halten sie Besitz und Wohlstand für überdurchschnittlich erstrebenswert. 93 % der Gen Z wünschen sich ein eigenes Zuhause. 29 % wollen sogar möglichst bald eine Immobilie kaufen. Die Angehörigen dieser Generation könnten zudem zu Treibern eines Suburbanisierungstrends werden: So wollen nur 18 % der Befragten dieser Altersgruppe in einer Großstadt leben, genauso viele möchten im Umland einer Großstadt wohnen. Auf dem Land wollen hingegen 24 % von ihnen wohnen. 30 % wünschen sich das Leben in einer mittleren oder kleinen Stadt, 10 % im Umland einer kleinen Stadt. „Das Landleben verheißt Ruhe und Überschaubarkeit. Diese Qualitäten sind ebenfalls psychologisch wirkungsvolle Gegensätze zum aktuellen Welt-Erleben und der Befindlichkeit der Gen Z“, so Mirjam Mohr. (ahu)