Viele Bestnoten für Altersvorsorge

16.09.2021

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Verlierer Riester-Rente und solide Basis-Renten

Die Riester-Rente leidet besonders unter einem sinkenden Rechnungszins. Vor Jahresfrist waren auch hier noch 37 Gesellschaften mit 77 Tarifen im Markt, während jetzt nur noch 32 Versicherer insgesamt 71 Tarife im Angebot haben. „Das war ein Rückzug mit Ansage“, analysiert Michael Franke. „Der magere Rechnungszins macht es für Versicherer immer schwerer, die Beitragsgarantie zu erwirtschaften. Beitragserhalt wird bei einem Höchstrechnungszins von 0,25 Prozent zum Kraftakt. Zwanzig Jahre nach Einführung der Riester-Förderung rechnen wir deshalb mit einem weiteren Rückzug aus diesem Geschäftsfeld.“

Trotz der rücklaufenden Angebote und den schwierigen Faktoren, können rund 19 % der noch bestehenden Riester-Tarife die Note hervorragend (FFF+) erreichen, während über 50 % ein sehr gut (FFF) erhalten. Besonders gut schneiden auch hier garantieorientierte Hybride wie Tarife der neuen Klassik ab.

Das Angebot der Basis-Altersvorsorge zeigt sich vergleichsweise konstant. Wie auch im Vorjahr führen 46 Versicherer Basistarife in ihrem Angebot, das sogar leicht von 193 auf 196 Produkte steigt. Der Rückgang an Klassiktarifen wird also durch den Anstieg bei Hybrid-Lösungen und Fondsrenten ausgeglichen. Dadurch steigt auch die Qualität der einzelnen Tarife. Für etwa 34 % der untersuchten Basis-Rententarife gibt es die Bestnote FFF+, während knapp 50 % ein sehr gut (FFF) erhalten.

Erfreuliche Entwicklungen für Verbraucher

Der Verzicht auf eine volle Beitragsgarantie läuft parallel zum Rückzug der Versicherer aus Klassikkonzepten und Riester-Angeboten. Niedrigere und laufzeitabhängige Garantien sind eher im Trend. Entgegen bisherigen Erwartungen bleibe ein Zuwachs bei Tarifen mit fondsgebundener Rentenphase jedoch hinter den Annahmen zurück, stellt Michael Franke fest. „Fonds bieten zwar höhere Renditechancen. Aber in der Rentenphase ist bislang vor allem Sicherheit angesagt. Wir sind gespannt, wann ein Großteil der Produktentwickler und Verbraucher auch hier umdenken und auf Ertragschancen setzen“, meint der Experte dazu.

Leistungsfähige Tarife sollten verschiedene Gestaltungsoptionen bieten, die für Kunden im Laufe des Lebens einmal wichtig werden könnten. Die steigende Flexibilität vieler Produkte sei also schon jetzt erfreulich für Verbraucher. Franke und Bornberg habe für die Bewertung im Bereich Flexibilität einige Kriterien gestrafft. Gerade die fondsgebundenen Rentenversicherungen bieten dabei durch die Vielzahl an Möglichkeiten bei der Fondsanlage eine besonders hohe Flexibilität. Fondgebundene Tarife würden oft auch im Hinblick auf Nachhaltigkeit vorn liegen, beobachtet Michael Franke.  Sie bieten Verbrauchern vielfältige Möglichkeiten ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) beim Aufbau der eigenen Altersvorsorge zu berücksichtigen. Derzeit arbeitet die Rating-Agentur an der Bewertung nachhaltiger Versicherer und ihrer Tarife. (lb)

Die Bewertungsgrundlagen des Ratings (Stand 15.09.2021) und alle Ergebnisse können Sie hier nachlesen.