Vermögensaufbau mit Sozialwohnungen?
11.11.2019
Thomas Meyer, Vorstand, WERTGRUND Immobilien AG / Foto: © WERTGRUND
Es gibt jedoch einen Haken: Aufgrund der gesetzlichen Rahmenbedingungen, vor allem wegen der unterschiedlichen Förderbedingungen und Bindungsfristen der einzelnen Bundesländer, eignen sich aus ökonomischer Sicht grundsätzlich nur einige wenige Länder wie Nordrhein-Westfalen oder Hessen für eine Kapitalanlage in Sozialwohnungen. Ob alle Voraussetzungen gegeben sind, muss also von Fall zu Fall vom Fondsmanager intensiv geprüft werden.
Mission Investing für Privatanleger
Was für institutionelle Investoren unter dem Begriff „Mission Investing“ zusammengefasst wird, kann auch für private Anleger ein wichtiges Investmentkriterium sein: die gesellschaftliche Nachhaltigkeit derjenigen Projekte, die sie mit ihrem Kapital fördern. Professionelle und private Anleger können dazu beitragen, eine der wichtigen sozialen Fragen Deutschlands zu lösen. Allein könnte die öffentliche Hand den enormen Mangel an sozial geförderten Wohnungen wohl kaum beseitigen. Sie ist schlicht und ergreifend auf das Kapital und die Unterstützung durch privates Kapital angewiesen.
Natürlich kommt es auch zentral auf die Strukturierung der Anlagevehikel an. Aufgrund der zugrundeliegenden Finanzierungsrestriktionen bei deutschen Sondervermögen eignen sich reine Sozialwohnungsfonds eher für institutionelle Fonds. Bei Publikumsfonds hingegen können sozial geförderte Bestandswohnungen beziehungsweise Neubauprojekte als defensive Ergänzung einem ausgewogenen Portfolio beigemischt werden. Wenn zudem Bestandsobjekte und Neubauten gleichermaßen berücksichtigt werden, kann ein konstanter Cashflow sichergestellt werden: Während der Bauzeit der Neubauprojekte sorgen die Bestandsmieten für kontinuierliche Einnahmen, während geförderte Neubauprojekte höhere Wertsteigerungsprotentiale aufweisen.
Gastbeitrag von Thomas Meyer, Vorstand, WERTGRUND Immobilien AG