Veränderung ist nötig
30.06.2020
Foto: © Destina – stock.adobe.com
Krise als Chance
In den vergangenen Jahren hat die wirtschaftliche Verflechtung zwischen China und Europa deutlich zugenommen. Anfang des Jahres wurde jedoch eine Schattenseite der engen Verbindung zwischen den beiden Volkswirtschaften offensichtlich: Weil außerhalb Südostasiens die Gefahr völlig unterschätzt wurde, dass das in der chinesischen Millionenstadt Wuhan ausgebrochene Virus COVID-19 sich global verbreiten könnte, stürzte die Weltwirtschaft in die erste Krise des noch jungen dritten Jahrzehnts des 21. Jahrhunderts. Peter Kunz sieht die Assetklasse Logistikimmobilien von dem Wirtschaftseinbruch jedoch nur in geringem Maße betroffen. „Trotz der Corona-Krise ist die Nachfrage nach Logistikimmobilien weiterhin hoch. Die Automobil-Industrie hat zwar derzeit mit erheblichen Herausforderungen zu kämpfen und macht teilweise Flächen frei, wir kommen aber aus einer Situation mit quasi null Leerstand, so dass diese Objekte ihre Mieter finden werden.“ Der Immobilienexperte sieht sogar Chancen, die sich durch die Krise ergeben würden. „Vor Corona hatten wir es mit extrem hohen Bau- und Grundstückspreisen zu tun, es gab kaum verfügbare Grundstücke und Mieter waren nicht in der Lage, ihren Flächenbedarf zeitnah zu decken. Aufgrund der aktuellen Lage wird sich diese Situation – positiv ausgedrückt – entspannen. Ich gehe zum Beispiel davon aus, dass Städte und Gemeinden wieder eher bereit sein werden, Grundstücke für neue Projekte zur Verfügung zu stellen – insbesondere auch, wenn sich der Arbeitsmarkt eintrüben sollte. In Zeiten von Quarantäne und sozialer Distanz boomt naturgemäß der Online-Handel. Auch die Abhängigkeit vom Handelspartner China wird man sicherlich kritisch hinterfragen. Auch das wird sich positiv auf die Nachfrage von Logistikflächen auswirken.“ Sollte tatsächlich durch die Corona-Krise die Bedeutung des Handelspartners China sinken und wieder mehr in Deutschland produziert werden, hätte das auch anderweitig positive Folgen für die Nachhaltigkeit: Einerseits ist das „Reich der Mitte“ alles andere als das „Reich des Umweltschutzes“ und der CO2-Ausstoß durch die tausenden Containerschiffe, die aktuell unsere Waren aus Ostasien zu uns bringen, würde sinken. (ahu)