US-Wahlen – die Weltordnung steht Kopf
09.11.2016
Dominic Rossi ©fidelity
Wir bewegen uns in eine Welt von beispiellosem politischen Risiko, das die Säulen der Weltordnung nach dem Zweiten Weltkrieg in Frage stellt. Da wundert es nicht, dass Investoren in Deckung gehen.
Das derzeitige Gefühl der Fassungslosigkeit über die Verschiebung der amerikanischen Politik nach rechts muss später einer nüchternen Risikobewertung weichen.
Die unmittelbaren Auswirkungen des Trump-Siegs wird die US-Notenbank Federal Reserve spüren. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung im Dezember, gefolgt von zwei weiteren Zinssteigerungen 2017, ist nun stark gesunken. Der Dollar, der in der Erwartung einer Zinserhöhung höher stand, ist gefallen. Beide Entwicklungen waren Bedrohungen für den Bullenmarkt, und diese sind jetzt verschoben worden. Die Geldpolitik wird akkomodativ bleiben.
Allerdings werden diese bekannten finanziellen Risiken nun durch ein beispielloses Ausmaß an unbekannten politischen Risiken überschattet. Wir können nun spekulieren, ob den protektionistischen Slogans Trumps substanzielle politische Inhalte folgen werden. Investoren, vor allem aus Übersee, warten nun erst einmal ab.
Die republikanische Kontrolle beider Häuser bietet die Möglichkeit, die politischen Blockaden der in der amerikanischen Innenpolitik in den vergangenen Jahren zu durchbrechen. Es wird starke Bestrebungen geben, viele Initiativen Obamas zurückzufahren, vor allem Obamacare.
Aber nichts davon wird Anleger kurzfristig überzeugen.
Marktkommentar von Dominic Rossi, Globaler Chief Investment Officer für Aktien, Fidelity International