US-Arbeitsmarkt: Genau die falsche Politik
06.02.2017
Dr. Martin Moryson, Chefvolkswirt Sal. Oppenheim/ Foto: © Sal. Oppenheim
"Donald Trump erbt eine gutlaufende Wirtschaft: Mit über 2 Millionen neuen Jobs allein im vergangenen Jahr trug der Stellenaufbau maßgeblich zu der Erholung der US-Wirtschaft bei."
"Auch im Januar sind rund 227 Tausend Jobs hinzugekommen. Dabei dürfte auch das Wetter eine Rolle gespielt haben: Da das Jahr 2016 relativ schneereich endete, blieb der Stellenzuwachs im Dezember etwas unter den Erwartungen. Dieser Rückstand wurde nun aufgeholt."
"Perspektivisch sieht sich die Wirtschaft aber zwei Herausforderungen gegenüber:
-Zum einen nähert sich der Arbeitsmarkt der Vollbeschäftigung. Es wird immer schwerer werden, die freien Stellen zu besetzen. Schon jetzt liegt die Besetzungsdauer offener Stellen nahe dem höchsten Stand seit 16 Jahren.
-Zum anderen schlägt auch in den USA die demographische Falle zu: In den kommenden Jahren wird die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter nur noch mit rund 0,4% wachsen. Anfang des Jahrtausends lag dieses Wachstum noch bei 1,4%. Da auch das Produktivitätswachstum hinter den historischen Werten zurückbleibt, wären die USA also auf Zuwanderung angewiesen, wenn sie die alten Wachstumsniveaus wieder erreichen wollen. Der neue Präsident setzt hingegen auf Abschottung: genau die falsche Politik."
Marktkommentar von Dr. Martin Moryson, Chefvolkswirt von Sal. Oppenheim