Unwissenheit führt zu Personalmangel

06.06.2019

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Dabei kann das Angebot von Sozialleistungen Gold wert sein. So können sich Unternehmen, die eine bKV anbieten, eine positivere Außendarstellung ihres Unternehmens erreichen und sich somit von ihren Mitbewerbern absetzen. Jedoch sind attraktive Versicherungskonditionen für die Zeit der Unternehmenszugehörigkeit noch nicht weit verbreitet. „52 % der Befragten denken, dass die Kosten für eine betriebliche Krankenversicherung zu hoch seien. Das kann ich entkräften: Je nach Tarif liegt der Beitrag in der Regel deutlich unter 1 % der Lohn- und Gehaltssumme eines Unternehmens. Das Investment ist also relativ klein, die Steigerung der Attraktivität des Unternehmens jedoch enorm“, erklärt Rainer Ebenkamp, Leiter Gesundheit Vertriebsunterstützung bei der Gothaer Krankenversicherung AG.

Was ist das BRSG?

Mit dem Betriebsrentenstärkungsgesetz wurden zum Jahresbeginn 2018 neue bzw. veränderte Rahmenbedingungen in der bAV geschaffen, womit die Betriebsrente für Arbeitgeber und Arbeitnehmer insgesamt attraktiver werden soll. Diese Tatsache ist zu vielen Arbeitgebern noch nicht durchgedrungen. So antworteten nur 35 % der Befragten auf die Frage „Sind Ihnen die Neuregelungen der betrieblichen Altersvorsorge über das BRSG bekannt?“ mit Ja. „Vor dem Betriebsrentenstärkungsgesetz war ein Zuschuss zur Entgeltumwandlung durch den Arbeitgeber freiwillig. Das hat sich nun geändert. Der Arbeitgeber ist gesetzlich zu einer Zuzahlung in Höhe von 15 Prozent des Arbeitnehmerbeitrags verpflichtet, soweit er aufgrund der Entgeltumwandlung Sozialversicherungsbeiträge einspart. Im Wettbewerb um Mitarbeiter sollten Arbeitgeber die bAV verstärkt als Personalinstrument nutzen, indem sie den Pflicht-Zuschuss mit einem freiwilligen Arbeitgeber-Beitrag zur Entgeltumwandlung aufstocken. So wird das Unternehmen als Arbeitgeber noch attraktiver, gewinnt engagierte Mitarbeiter und man motiviert das Team langfristig“, erklärt Bianca Hövelmann, Leiterin Fachsupport Leben bei der Gothaer Lebensversicherung AG.

„Unsere Studie zeigt, dass in beiden Fällen die Kenntnis und das Angebot dieser Möglichkeiten zur Mitarbeiterbindung mit der Unternehmensgröße deutlich ansteigen. Große Unternehmen haben natürlich über fachliche Qualifikation und eigenständige Abteilungen zur Personalgewinnung eher die Chance sich weiterzubilden. Hiervon profitieren vor allem die Mitarbeiter. Gerade kleine und mittelständische Unternehmen, die sich mit Konzernen und bekannten Marken im Wettbewerb um die besten Mitarbeiter befinden, nutzen noch nicht alle verfügbaren Möglichkeiten. Den Arbeitgebern sind noch immer nicht alle Angebote zur betrieblichen Unterstützung des Arbeitnehmers bei der Vorsorge bekannt: Hier besteht noch erheblicher Aufklärungsbedarf“, ergänzt Rainer Ebenkamp. (ahu)

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