Unerschütterliche Investments
27.04.2022
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Immobilieninvestments gelten weithin als krisenresilient – und sind es auch. Dabei bieten nicht nur die heimischen Märkte, sondern auch internationale Investments in Immobilien Anlegern Sicherheit.
Laut des DWS „EUROPE REAL ESTATE STRATEGIC OUTLOOK” (Januar 2022) hat sich der europäische Immobilienmarkt 2021 von kurzfristigen Corona- Strapazen in 2020 deutlich erholt. Mit einem Transaktionsvolumen von über 300 Mrd. Euro über alle Segmente hinweg liegt 2021 nur noch knapp hinter 2019. Matthias Pink, Head of Research Germany bei Savills, schätzt auch die globale Lage positiv ein: „Nimmt man die Aktivität am globalen Immobilieninvestmentmarkt zum Maßstab, dann befinden sich die Immobilienmärkte in einer ausgezeichneten Verfassung. Noch nie zuvor wurde so viel Geld in Immobilien investiert. Im letzten Jahr waren es mehr als 1,3 Bio. US-Dollar und es gibt derzeit keine Zeichen, die auf einen nachlassenden Investmentappetit hindeuten.“ Die Anlageklasse profitiere von historisch niedrigen Zinsen und einem krisengeprägten Umfeld. „Das verstärkt die Nachfrage nach ertragsstabilen Anlagen und viele Immobilien erfüllen dieses Kriterium“, meint Pink. Seiner Einschätzung nach habe auch die anhaltende Inflation zumindest vorläufig kaum Auswirkungen auf die Immobilienmärkte. Die Fed (USA) hat bereits eine geldpolitische Straffung anberaumt, Prognosen erwarten immer noch ein Nachziehen anderer Notenbanken, wie der EZB. Das werde die Dynamik der Märkte laut Pink aber erst mittelfristig bremsen. Weniger akut, dafür als Dauerbrenner prägt besonders die ESG-Regulatorik und allgemein das Thema Nachhaltigkeit die Märkte auf der ganzen Welt. Der Immobilienexperte von Savills sieht darin ein Phänomen, dass auch zu Neubewertungen von Immobilien im globalen Maßstab führe. Er erkennt zudem einen weiteren globalen Trend: „Eine andere Entwicklung, die sich derzeit in mehreren Regionen der Welt parallel vollzieht, ist das Entstehen einer Asset-Klasse für Life-Science-Immobilien. Die Pandemie hat einen Boom der Gesundheits- und Lebenswissenschaften ausgelöst und zu rasant wachsender Nachfrage nach Forschungs- und Laborgebäuden geführt. Das lockt Projektentwickler und Investoren an, die ein entsprechendes Angebot schaffen wollen.“
Das „wo is wo“
In den einzelnen Segmenten zeigen sich unterschiedliche Entwicklungen. Entscheidend für den Erfolg ist je nach Immobilienkategorie (u. a.) der richtige Standort. Während im Bereich der Büroimmobilien neue Arbeitskonzepte auch neue Arbeitsstätten notwendig machen, erlebten Logistikimmobilien während der Pandemie einen regelrechten Boom. Laut Catella Logistikkarte (März 2022) verzeichneten allein die europäischen Märkte hier Rekordwerte. „Last Mile“ und „Nearshoring“ sind nur zwei der Trends im Segment. Die Nachfrage nach entsprechenden Logistikobjekten ist immens. Laut Catella ist in diesem Bereich wegen der ungebrochenen Nachfrage jedoch mit einer Renditekompression zu rechnen. Trotzdem weiß Pink: „Im Logistiksegment weisen Frankreich, Großbritannien oder Polen günstige Rahmenbedingungen auf.“ Europäische Standorte bleiben also weiterhin attraktiv.
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