Trumps Chancen steigen
13.06.2019
Paresh Upadhyaya, Direktor für Währungsstrategien und US-Portfoliomanager bei Amundi / Foto: © Amundi
In knapp 18 Monaten, am 3. November 2020, finden in den USA die nächsten Präsidentschaftswahlen statt. Wie hoch sind die Chancen, dass Donald Trump wiedergewählt wird und welche Auswirkungen würde das haben? Damit hat sich Paresh Upadhyaya, Direktor für Währungsstrategien und US-Portfoliomanager bei Amundi, beschäftigt: „Die Entwicklung der US-Wirtschaft verschafft Donald Trump einen entscheidenden Vorteil gegenüber seinen demokratischen Konkurrenten. In Charakterfragen, wie Führung, Temperament oder Managementfähigkeiten dagegen schneidet er durchweg schlecht ab, nicht zu vergessen auch die möglichen Auswirkungen des Mueller-Berichts und weiterer Untersuchungen.
Es wird also wohl 2020 aus unserer Sicht zu einem knappen Wahlergebnis kommen: nämlich 50:50. Das liegt deutlich über den aktuellen Einschätzungen der Analysten und der Umfrageinstitute, die Trumps Chancen viel geringer ansehen.
Die vier Szenarien
Es gibt vier mögliche, unterschiedlich wahrscheinliche Szenarien, die auch unterschiedliche Auswirkungen auf die US-Wirtschaft und die Finanzmärkte haben werden:
Szenario 1: Die Wirtschaft bleibt robust. Trumps Politikstil trägt dazu bei, die negativen Bewertungen des demokratischen Gegners herausstellen.
o Chance für die Wiederwahl Donald Trumps: 45 %
Szenario 2: Trump tritt wegen eines Skandals zurück. Die Republikaner müssen einen anderen Kandidaten finden.
o Chance für die Wahl eines anderen Republikaners: 5 %
Szenario 3: Die Wirtschaftsentwicklung verlangsamt sich dramatisch. Trumps Sympathiewerte fallen weiter. Der Druck eines Wechsels verstärkt sich.
o Chance für die Wahl eines etablierten Demokraten: 35 %
Szenario 4: Die Wirtschaft fällt in eine Rezession. Die Wähler sind die ständigen Trump-Skandale leid. Die Ungleichheit der Einkommen führt zu einem Ruf nach massiver Veränderung.
o Chance für die Wahl eines eher populistischen Demokraten: 15 %
Warum die letzte Wahl eine historische war und was noch für und gegen eine Wiederwahl Trumps spricht, erfahren Sie auf Seite 2