Trump-Rallye ade?
02.08.2017
Daniel Zindstein / Foto: © Zindstein Vermögensverwaltung GmbH
Für Anleger ist die Entwicklung nicht so einfach
Doch selbst für Anleger, die international gestreut sind und hohe Gewichtungen in USAktien haben, bleibt die Freude über permanente Allzeit-Hochs im Dow Jones getrübt. Denn die gute Entwicklung der Aktienkurse wird von der schwachen Währung mehr als aufgefressen (seit Jahresanfang: Dow Jones +11%, Dollar zum Euro –13%). Somit verbleibt ein Minus von rund 2% für den europäischen Anleger in US-Aktien in diesem Jahr (inkl. Dividenden!).
Umgekehrt war die Investition für US-Anleger in Europa durchaus lukrativ. Zwar legte der DAX zur Stunde (inkl. Dividenden) für uns Euro-Anleger nur rund 6% seit Jahresanfang zu. Doch für US-Investoren kamen noch Währungsgewinne durch den gestiegenen Euro hinzu, sodass diese auf ein sattes Plus im DAX von gut 26% blicken können.
Fazit
Viele Erwartungen sind zu hoch und wir sehen aktuell in Europa eine Korrektur der überzogenen Erwartungen. Auch die US-Indices müssten eigentlich aufgrund der aus heutiger Sicht wenig realistischen, zeitnahen Umsetzungs-Chancen Trump´scher Wirtschafts- und Steuerpolitik korrigieren. Diese werden jedoch von dem schwachen Dollar oben gehalten (Abwertungsbörse).
Grundsätzlich bleiben jedoch die Rahmenbedingungen in der Welt gut für Aktienanleger. Die Weltwirtschaft expandiert um rund 3,5% dieses Jahr, Europa wächst so stark wie seit 10 Jahren nicht mehr, Zinsen bleiben niedrig, da die Inflation moderat bleibt und politische Risiken sind im Verhältnis überschaubar.
Die aufgeführten Beispiele zeigen jedoch, dass es mit einfacher Streuung über die Weltmärkte nicht getan ist. Auch ein aktives Währungsmanagement ist zur Erzielung positiver Renditen Grundvoraussetzung. Aus diesem Grund sollten Währungsentwicklung zumindest im Blick gehalten werden.
Kolumne von Daniel Zindstein, Geschäftsführer der Zindstein Vermögensverwaltung GmbH