Trotz Impfstoffzulassung noch kein Ende der Krise in Sicht!

03.12.2020

Das Rennen um den Corona-Impfstoff - Foto: © rangizzz - stock.adobe.com

Was Europas Politik mit wenig wirksamen Maßnahmen nicht erreicht hat, soll nun ein im Schnellverfahren entwickelter Impfstoff richten: Die Corona-Zeit beenden. LBBW Research weist jedoch darauf hin, dass die jüngsten Zulassungen noch nicht bedeuten, dass die Normalität schnell wieder zurückkehrt.

Noch in diesem Monat könnten in der EU die ersten Impfstoffe gegen Covid-19 zugelassen werden. So haben sowohl Moderna als auch das Entwicklerduo BioNTech/Pfizer mittlerweile eine Zulassung für ihre Impfstoffe beantragt, die beide auf dem neuen Impfprinzip der Immunisierung mit Hilfe einer mRNA basieren. Etwas schneller geht es im Ex-EU-Mitglied Großbritannien, wo der von BioNTech und Pfizer entwickelt Impfstoff bereits eine Notzulassung erhalten hat. In den nächsten Wochen soll mit der Auslieferung gestartet werden. Wenn auch die EU-Behörden ebenfalls bald die Zulassung erteilen, könnten schon im ersten Quartal 2021 die ersten Impfungen erfolgen. Doch die Pandemie und die damit verbundene Krise ist laut LBBW Research damit noch lange nicht vorbei.

Viele Hürden

Ein grundlegendes Problem bei der Umsetzung der umfangreichen Impfpläne ist eine nicht ausreichende Impfkapazität, weshalb zunächst eine Priorisierung erfolgen muss, die in Deutschland von der Ständigen Impfkommission des RKI festgelegt wird. Laut LBBW Research dürften zunächst vor allem gefährdete Gruppe wie Ältere und Personen mit Vorerkrankungen sowie medizinisches Personal die Impfung erhalten. Ein weiteres Problem ist, dass zur Erreichung einer Herdenimmunität ca. 60 % der Bevölkerung geimpft werden müssen, als ca. 50 Mio. Menschen in Deutschland. Da die Impfung aus zwei Dosen besteht, sind ca. 100 Mio. Impfdosen nötig. Wenn diese innerhalb eines halben Jahres durchgeführt werden soll, müssten jeden Tag ca. 550.000 Impfungen erfolgen. Laut LBBW Research erscheint dies vor dem Hintergrund der Verfügbarkeit von medizinischem Personal und der vorhandenen bzw. aufzubauenden Infrastruktur derzeit nicht realistisch. Es würde sogar schwierig werden, diese Zahlen zu erreichen, wenn zu einem späteren Zeitpunkt Ärzte miteinbezogen würden.

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