Top-Trends in der InsurTech-Branche
09.06.2022
Foto: © Andres Ayrton - pexels.com
Circular Economy – Nachhaltigkeit von Versicherungen
Die Wirtschaft ist durch die Veränderungen im Konsumentenverhalten angehalten, darüber nachzudenken, wie sie den Gedanken der Nachhaltigkeit so integriert, dass sie auch zukünftig funktioniert. Ziel solcher Überlegungen muss es sein, Konsum und Wiederverwertbarkeit auszubalancieren. Geschäftsmodelle wie Otto Now oder Grover auf Basis von Produktverleih, zeigen, dass man mit dem Ansatz, Kunden temporär Produkte zur Verfügung zu stellen und diese wiederzuverwerten, durchaus erfolgreich sein kann.
Auch in diesem Bereich ist die Versicherungsbranche aufgerufen, entsprechende Konzepte zu entwickeln. Dank innovativer InsurTech-Lösungen sollte sie in Zukunft in der Lage sein, ihren Partnern ebenfalls solche zeitbeschränkten Produkte mit individuellen Versicherungslösungen zur Verfügung zu stellen. Durch das Angebot temporärer Versicherungen bieten InsurTechs bereits sehr am Kundenwunsch orientierte, auch kurzfristige Lösungen an. Möglicherweise können Unternehmen wie Grover oder Otto Now von einer Kooperation mit InsurTechs wie hepster oder Enzo profitieren, indem Letztere passende Versicherungen entwickeln, die Kunden über die Website von Grover und Co. abschließen können.
Top-Trend Blockchain-basierte Policen
Das Thema Blockchain ist bei manchen Konsumenten noch mit Vorurteilen besetzt, obwohl es nach Meinung zahlreicher Experten die Technologie der Zukunft sein wird, nicht nur im Bereich der Krypto-Währungen, sondern auch im Versicherungssegment. Gerade dort kann die Blockchain-Technologie Ängste reduzieren.
Blockchain bzw. Smart Contracts können das bei vielen Versicherungskunden vorherrschende Ur-Misstrauen abbauen. Die größte Befürchtung eines Versicherten besteht ja immer darin, dass der Versicherer im Schadensfall vielleicht nicht bezahlt. Blockchain-basierte Versicherungspolicen verfügen einmal über das Potenzial, beim Versicherten mit einer garantierten Auszahlung bei einem unwiderlegbaren Schadensfall mehr Vertrauen hervorzurufen. Zudem lassen sich die Service- und Verwaltungskosten deutlich reduzieren und bis zur Auszahlung der Versicherungssumme vergeht sehr viel weniger Zeit.
Smartes Risikomanagement – Versicherungsrisiken reduzieren
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Sascha Wolf, CEO von Enzo / Foto: © Enzo[/caption]
Während der ersten InsurTech-Welle hatten sich die Entwicklungen sehr stark auf eine optimierte Digitalisierung von bereits vorhandenen Vertriebsprozessen konzentriert. Ein weiterer Fokus lag auf möglichst schnellem Wachstum. Dadurch entbrannte ein teilweise sehr ungesunder Preiskampf. Die Implementierung eines nachhaltigen Risikomanagements wurde hingegen nicht als Priorität behandelt.
Die kritischen Stimmen hinsichtlich einer solchen Entwicklung werden nach Meinung von Sascha Wolf, dem Co-Founder und CEO bei Enzo, in der sich inzwischen abflachenden ersten Hype-Welle lauter und mahnen zu einem verstärkten Fokus auf das wichtige Risikomanagement. Wer als InsurTech als Sieger aus der sicher noch folgenden nächsten Innovationsphase hervorgehen möchte, muss beweisen, dass er seine Risiken mit Technologie und KI optimaler managen kann. Wie effizient die neuen Konzepte sind, lässt sich dann am ehesten an einer überlegenen Schadenquote ablesen.