Top-Trends in der InsurTech-Branche
09.06.2022
Foto: © Andres Ayrton - pexels.com
Der Versicherungsbranche wird eine gewisse Rückständigkeit nachgesagt, wenn es um technische Innovationen geht. Allerdings hat gerade die Versicherungsbranche durch die fortschreitende Digitalisierung in den letzten Jahren starke Veränderungen erlebt. Experte wie Hanna Bachmann, Co-Gründerin und COO von hepster sowie Sascha Wolf, CEO von Enzo, prognostizieren für die nahe Zukunft einige Top-Trends im Bereich InsurTech.
Internet der Dinge (IoT) - Basis von technischen Innovationen
Unter der Bezeichnung Internet der Dinge (auch als „Allesnetz“ oder „Internet of Things“ bzw. kurz als IoT bezeichnet) verstehen IT-Experten einen Oberbegriff, unter dem sich Technologien einer globalen Infrastruktur der modernen Informationsgesellschaft versammeln, die es nicht nur möglich macht, physische oder/und virtuelle Objekte miteinander zu vernetzen. Vielmehr schafft das Internet der Dinge auch die Möglichkeit, dass physische und virtuelle Objekte mithilfe von Informations- und Kommunikationstechniken zusammenarbeiten. Anders ausgedrückt versetzt das IoT mit seinen verschiedenen Funktionen den Menschen in die Lage, mit anderen Menschen und sogar mit elektronischen Systemen zu interagieren. Darüber hinaus sind die genannten elektronischen Systeme in der Lage, untereinander zu interagieren. Das IoT stellt deshalb auch für die Versicherungsbranche die Grundlage für neue Innovationen dar, denn diese werden mehrheitlich digital basiert sein.
Embedded Insurance für bedarfsorientiertes Modell
Ein Mega-Trend der Zukunft wird nach Auffassung von Hanna Bachmann und Sascha Wolf deshalb das Konzept der „Embedded Insurance“ sein. Es bedeutet, dass man individualisierte Versicherungsprodukte in ein bereits bestehendes Portfolio integriert. So lässt sich eine Versicherungspolice in einem anderen Online- Kauf- oder Buchungsprozess abschließen. Das heißt, ein Kunde kann einen Versicherungsschutz, den er genau zu einem bestimmten Augenblick benötigt, gleich dort erwerben, wo er seinen Bedarf bemerkt.
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Hanna Bachmann, CO-Founder & COO © hepster.com[/caption]
Dies ist vor allem für InsurTechs eine ganz neue Chance, Wachstum zu generieren, weil sie dazu in der Lage sind, die nahtlose technische Integration in eine bestehende Technik-Struktur zu bewerkstelligen und auf diese Weise analoge und digitale Touchpoints zu schaffen. Sie können nicht nur die Conversion-Rates steigern, sondern auch die Aufmerksamkeit auf die jeweiligen Produkte lenken und den Kunden ein ganzheitliches, stark fokussiertes Erlebnis bieten.
Open Insurance – Leichterer Austausch von Daten
In der IT-Branche ist Open Source als offene Form der Zusammenarbeit ein großes Thema. Eine solche Zusammenarbeit hinsichtlich des Austauschs von Daten und des Zugangs zu ihnen gewinnt laut hepster-Mitgründerin Hanna Bachmann auch in der Versicherungsbranche immer mehr an Bedeutung. Ein Beispiel für einen solchen Zusammenschluss ist etwa die Free Insurance Data Initiative – FRIDA. Sie unterstützt Versichernde und ihre Partner im Digitalisierungsprozess durch kundenzentrierte Use-Cases.
Das motiviert den gesamten Versicherungsmarkt zu einer transparenten und strukturierten Zusammenarbeit. Leitprinzip könnte hier sein, dass man gemeinsam stärker und leistungsfähiger ist. In diesem Konzept steckt natürlich auch eine gewisse Gefahr, weil der Datenschutz hier gefährdet ist und oberste Priorität haben muss. Dafür braucht es eine effiziente IT-Sicherheitsinfrastruktur, die geeignet ist, Cyber-Angriffe abzuwehren. InsurTechs haben hier eigene Sicherheitsperimeter entwickelt, die die Datensicherheit garantieren.
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