Töff-Töff
02.09.2022
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Für viele Zeitgenossen sind Autos eine Gebrauchs- und Wegwerfsache. Doch da gibt es auch eine große Anhängerschaft scheinbar verblichenen Glanzes. Sie lieben Automobile vor allen dann, wenn sie längst aus dem Straßenbild verschwunden sind. Für solche Oldtimer sind sie bereit, teilweise viel Geld auf den Tisch zu legen. Und sie benötigen speziellen Versicherungsschutz.
In Deutschland waren am 1. Januar 2022 rund 648.000 Pkw mit H-Kennzeichen oder mit der Emissionsklasse 0098 angemeldet. Das ergab eine aktuelle Auswertung des Oldtimer-Bestandes in Deutschland durch den Verband der Automobilindustrie (VDA) und die BBE Automotive GmbH auf Grundlage von Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA). Damit stieg der Bestand von Pkw mit H-Kennzeichen sowie Emissionsklasse 0098 im Vergleich zum 1. Januar 2021 um rund 10 % von 584.476 auf 648.365. Zwar ist ein Mindestfahrzeugalter von 30 Jahren Voraussetzung für ein H-Kennzeichen, doch nicht alle Autos, die älter als 30 Jahre sind, tragen tatsächlich ein solches H-Kennzeichen. Die Quote beläuft sich zum Stichtag 1. Januar 2022 auf 57,3 %. Damit ist die H-Kennzeichen-Quote – obgleich die absolute Zahl der Einheiten gestiegen ist – gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken (seinerzeit 59,4 %).
Die KBA-Daten beinhalten rund 56.000 Fahrzeugtypen. Bei den Einzelmodellen führt die Rangliste der Fahrzeuge mit H-Kennzeichen weiterhin mit Abstand der VW-Käfer mit 43.193 Fahrzeugen an. Bei der Betrachtung der Hersteller zeigt sich: 68 % der Autos mit H-Kennzeichen tragen die Marke eines deutschen Herstellers. Es folgen sehr deutlich dahinter Oldtimer aus den USA sowie aus England und Italien. VDA-Präsidentin Hildegard Müller: „Die Begeisterung der Menschen für Oldtimer ist ungebrochen. Oldtimer sind ein eindrucksvolles Zeugnis der historischen Entwicklung der Mobilität seit Erfindung des Autos 1886 und Zeugnis der Leistungsfähigkeit unserer Mitglieder. Besitzer und Betrachter verbinden mit dem Oldtimer oft ganz besondere persönliche Erinnerungen. Das macht das Fahrzeug für sie auch emotional wertvoll und ist Teil der anhaltenden Oldtimer-Begeisterung.“
Demografie spielt eine Rolle
Natürlich verlangt auch Begeisterung ganz profanen Versicherungsschutz. Carsten Möller, Geschäftsführer der Herzenssache. Der Assekuradeur! GmbH und ausgewiesener Oldtimer-Experte, sagt dazu: „Anbieter von Oldtimer-Versicherungen sehen sich unter anderem der Herausforderung gegenüber, dass die Anhängerschaft von diesen Fahrzeugen stark dem demografischen Wandel unterliegt – Oldtimer-Liebhaberei ist also platt gesagt eine vom Aussterben bedrohte Eigenschaft.“ Daher sehe er es als eine seiner Aufgaben, vor allem die junge Generation von der Oldtimerei zu begeistern und ihnen das Ausleben ihrer Leidenschaft im weiteren Verlauf nicht unnötig zu erschweren. Herzenssache habe daher auch für junge Fahrer spezielle Versicherungslösungen im Angebot. Dazu zähle neben einem passgenauen und bedarfsgerechten Versicherungsschutz auch die Ansprache auf zielgruppenspezifischen Kanälen, die Bereitstellung von Information und Kommunikation über digitale oder – wenn gewünscht – persönliche Wege und selbstverständlich auch eine reibungslose und unkomplizierte Schadenabwicklung. Natürlich profitierten aber nicht nur die jungen Menschen von diesem Angebot – Kundenzufriedenheit habe bei seinem Unternehmen obersten Stellenwert.
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