Talanx bislang im Plan

13.08.2018

Torsten Leue, Vorstandsvorsitzender der Talanx AG / Foto: © Talanx

Viele Schäden in der Industrieversicherung

Wenig erfreulich verlief für die Talanx im in diesem Jahr der Bereich der Industrieversicherung. Zwar stiegen hier die gebuchten Bruttoprämien um 3,7 % auf 2,9 Mrd. Euro, währungskursbereinigt sogar um 6,9 %. Das Wachstum kommt strategiekornform aus dem Ausland, hauptsächlich aus Australien, den Niederlanden und Frankreich. Strategiekonform wuchs auch der Selbstbehalt von 54,4 % auf 58,9 %.

Jedoch verschlechterte sich im ersten Halbjahr im Bereich der Industrieversicherung das versicherungstechnische Ergebnis um 60 Mio. Euro und lag bei – 28 Mio. Euro. Auch die kombinierte Schaden- / Kostenquote stieg und lag mit 102,3 %, sodass der Versicherer in diesem Bereich im eigentlichen Versicherungsgeschäft Verluste machte. Im Vorjahr hatte die Schaden-Kostenquote noch bei 97,2 % gelegen. Die negative Entwicklung ist vor allem auf die höheren Sachschäden im deutschen Feuergeschäft im laufenden Geschäftsjahr zurückzuführen. "Die Branche erwartet für die gesamte industrielle Sachversicherung in Deutschland 2018 eine kombinierte Schaden-/Kostenquote von 115 % Dem konnten im ersten Halbjahr 2018 leider auch wir uns nicht entziehen", so Christian Hinsch, im Vorstand der Talanx AG verantwortlich für den Geschäftsbereich Industrieversicherung. "Mit unserem Programm 20/20/20 werden wir die kombinierte Schaden-/Kostenquote insbesondere in der deutschen Feuerversicherung in den nächsten 18 Monaten signifikant senken, um wieder ein positives versicherungstechnisches Ergebnis zu erzielen. Dazu gehört auch die Reduzierung von Anteilen und die Aufgabe von Geschäft." Das positive Abwicklungsergebnis zeigte sich nach dem zweiten Quartal normalisiert und lag nach dem ersten Halbjahr insgesamt leicht über der Vergleichsperiode. Das Kapitalanlageergebnis ging von 137 Mio. Euro auf 124 Mio. Euro, das EBIT sank durch die vorgenannten Entwicklungen von 162 Mio. Euro auf 78 Mio. Euro. Auch der Beitrag zum Konzernergebnis sank deutlich: Von 112 Mio. Euro im Vorjahr auf 53 Mio. Euro in diesem Jahr.

"Mit dem Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr 2018 sind wir zufrieden. Wir haben das Wachstum in unseren ausländischen Kernmärkten sowie im deutschen Sachversicherungsgeschäft mit Privat- und Firmenkunden erfolgreich fortgesetzt und sind generell in unserem Heimatmarkt weiter auf einem guten Weg, die Profitabilität zu steigern. Das Ergebnis zeigt die robuste Aufstellung des Konzerns. Dies spiegelt sich auch in der zweistelligen Eigenkapitalrendite von zehn Prozent wider. Nicht zufrieden sind wir mit dem Ergebnis in der Sparte Feuer in der deutschen Industrieversicherung. Wir haben bereits im zweiten Quartal mit neuer personeller Aufstellung mit dem Programm 20/20/20 die Sanierung der Feuerversicherung mit dem Fokus auf Deutschland gestartet. Damit wollen wir in den betroffenen 20 % des Industrieportfolios die kombinierte Schaden-/Kostenquote bis 2020 auf deutlich unter 100 % senken. Dazu werden Ratensteigerungen von durchschnittlich 20 % angestrebt. Die Tarifanpassungen sind dabei bereits auf dem Weg. Rund ein Drittel der notwendigen Preiserhöhungen sind zur Jahresmitte 2018 bereits umgesetzt. Wir erwarten, dass sich der überwiegende Teil der Sanierungsmaßnahmen in der Feuerversicherung bereits 2019 auswirkt", erklärt Torsten Leue, Vorstandsvorsitzender der Talanx AG.

Weiterer Ausblick bestätigt

Aufgrund des positiven Geschäftsverlaufs im ersten Halbjahr bestätigt die Talanx ihren Ausblick für das Gesamtjahr. So steht das Unternehmen einen Konzerngewinn von 850 Mio. Euro. Der Versicherer räumt jedoch ein, dass aufgrund der sehr hohen Belastungen in der Personen-Rückversicherung aus Vertragsrückzügen aus US-amerikanischen Mortalitätsgeschäft dieses Ziel nur schwer zu erreichen sein wird. Auf Basis konstanter Wechselkurse soll das Bruttoprämienwachstum mehr als 5 % betragen. Als Kapitalanlagerendite strebt die Talanx mindestens 3 % und als Eigenkapitalrendite ca. 9 % an.

Der Ausblick steht unverändert unter dem Vorbehalt, dass an den Währungs- und Kapitalmärkten keine Verwerfungen auftreten und Großschäden innerhalb der Erwartungen bleiben. Ziel ist es, auch für das Geschäftsjahr 2018 einen Anteil von 35 bis 45 % vom Konzernergebnis als Dividendenzahlung auszuschütten sowie die Dividende mindestens stabil zum Vorjahr zu halten. (ahu)

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