Swiss Re auf geplantem Kurs

03.05.2015

Die Swiss Re hat ihre Quartalsergebnisse vorgelegt. CEO Michel M. Liès prognostiziert, dass die für 2011 bis 2015 geplanten Ziele und Ergebnisse der Gruppe zum Jahresende 2015 erreicht werden.

2015-05-04 (fw/db) Der Rückversicherer Swiss Re, neben Munich Re größter Rückversicherer der Welt, meldet für das erste Quartal 2015 mit 1,4 Milliarden US-Dollar einen üppigen Konzerngewinn. Der Geschäftsbereich Property & Casualty Reinsurance trug erneut den höchsten Beitrag unter allen Geschäftseinheiten bei. Der Gewinn im Sektor Life & Health Reinsurance stieg auf 277 Millionen US-Dollar an. In diesem Sektor ist der Rückversicherer aus der Schweiz, global auf einem sehr guten Weg, die angestrebte Eigenkapitalrendite bis Ende 2015 zu erreichen. Auch der Sektor Corporate Solutions wuchs im ersten Quartal profitabel und erwirtschaftete 167 Millionen US-Dollar Gewinn. Die Admin Re® steigerte den Gewinn deutlich und generierte liquide Mittel im Rahmen der Erwartungen. Trotz anhaltend rückläufiger Zinsen und Marktunsicherheiten erzielte Swiss Re mit 3,9 Prozent eine gute Rendite auf Kapitalanlagen.

Swiss Re ist auf Kurs, die Finanzziele 2011–2015 zu erreichen

„Nach wie vor ist das gegenwärtige Markt- und Zinsumfeld sehr anspruchsvoll. Daher freut es mich umso mehr, dass unser Geschäft weiter profitabel gewachsen ist und wir dank unserer kundenorientierten, differenzierten Ausrichtung und des diversifizierten Geschäftsmodells ein überzeugendes Ergebnis erzielen konnten. Dieses Resultat verdeutlicht einmal mehr die Fähigkeit, unsere Risikoportefeuilles so zu steuern, dass wir Herausforderungen erfolgreich nutzen und Marktchancen voll ausschöpfen können“, sagte Michel M. Liès, Group Chief Executive Officer von Swiss Re.

Gutes Konzern- und Anlageergebnis

Der Konzerngewinn im ersten Quartal 2015 stieg im Vergleich zur Vorjahresperiode um 17 Prozent von 1,2 auf 1,4 Milliarden US-Dollar an. Die verdienten Prämien und Honorareinnahmen der Gruppe lagen mit 7,6 Milliarden US-Dollar auf dem Niveau des Vorjahresquartals. Unter Annahme konstanter Wechselkurse entspräche dies einem Anstieg von sieben Prozent. Das Anlageergebnis war mit 1,1 Milliarden US-Dollar gut und entsprach dem Ergebnis in der Vergleichsperiode des Vorjahres. Die Jahresrendite auf Kapitalanlagen stieg im ersten Quartal 2015 von 3,7 auf 3,9 Prozent an.

Die Solvabilitätsquote für den Schweizer Solvenz-Test (SST-Quote) der Gruppe, die Ende April 2015 an die Schweizer FINMA gemeldet wurde, lag bei 223 Prozent und bestätigt erneut die starke Kapitalposition des Rückversicherer.

“Alle Geschäftseinheiten sind hervorragend in dieses Jahr gestartet. Wir freuen uns besonders, dass unser Life & Health-Geschäft auf gutem Weg ist, sein Profitabilitätsziel zu erreichen. Zudem konnten wir trotz anhaltend tiefer Zinsen und finanzieller Repression ein gutes Anlageergebnis erzielen“, sagte David Cole, Group Chief Financial Officer von Swiss Re.

P&C Re mit Gewinn von 808 Millionen US-Dollar

Bei Property & Casualty Reinsurance sank der Gewinn von 990 auf 808 Millionen US-Dollar im ersten Quartal 2015 im Vergleich zur Vorjahresperiode. Dennoch profitierte der Sektor von geringeren Naturkatastrophenschäden sowie gutem Underwriting und wurde zum Teil von Preisrückgängen und einer im Vergleich zum Vorjahr weniger positiven Rückstellungsentwicklung beeinflusst. Die verdienten Prämien gingen, insbesondere infolge von Währungseffekten, leicht zurück und betrugen 3,77 Milliarden US-Dollar. Gemessen an konstanten Wechselkursen wären sie um sechs Prozent gestiegen, primär dank anhaltendem Wachstum im HUK-Geschäft in den USA und Europa, Naher Osten und Afrika. Die Schaden-Kosten-Quote lag in den ersten drei Monaten bei 84,4 Prozent und profitierte von geringeren Naturkatastrophenschäden als erwartet sowie Rückstellungsauflösungen.

Personen-Sparte mit gesundem Wachstum

Der Gewinn im Sektor Life & Health Reinsurance stieg von 64 auf 277 Millionen US-Dollar im Vergleich zur Periode in 2014. Die Eigenkapitalrendite lag bei 17,2 Prozent. Das Ergebnis ist auf realisierte Gewinne und positive Wechselkursentwicklungen sowie Absicherungsgewinne zurückzuführen. Ohne diese Effekte – basierend auf dem Eigenkapital vom 30. Juni 2013 – belief sich die Eigenkapitalrendite auf 11,6 Prozent. L&H Re ist auf gutem Weg, das angestrebte Ziel in der Eigenkapitalrendite von zehn bis zwölf Prozent bis Ende 2015 zu erreichen. Die verdienten Prämien und Honorareinnahmen lagen unverändert bei 2,7 Milliarden US-Dollar. Die Prämien sind in allen Märkten gestiegen. Insbesondere in Asien und den USA konnte Neugeschäft gezeichnet werden. Gemessen an konstanten Wechselkursen wären die Prämien um 9 gestiegen. Die operative Marge lag in den ersten drei Monaten bei 9,6 Prozent.

Die Geschäftseinheit Corporate Solutions erreichte einen Gewinn von 167 Millionen US-Dollar und eine Eigenkapitalrendite von 29 Prozent. Der von Corporate Solutions ausgewiesene Gewinn spiegelt die anhaltend gute Entwicklung des diversifizierten Geschäftsportefeuilles wider. Das Ergebnis profitierte zudem vom Ausbleiben großer Naturkatastrophen während des ersten Quartals. Die verdienten Prämien stiegen um sechs Prozent von 830 auf 882 Millionen US-Dollar. Unter Annahme konstanter Wechselkurse hätte das zugrunde liegende Prämienwachstum gegenüber der Vorjahresperiode neun Prozent betragen. Alle Regionen haben zu dieser Steigerung beigetragen, wobei Lateinamerika und Europa das stärkste Wachstum verzeichneten. Aufgrund des anspruchsvollen Marktumfeldes hat sich das Wachstumstempo insgesamt jedoch abgeschwächt.

Der Schaden-Kosten-Satz der Geschäftseinheit betrug im ersten Quartal 2015 87,8 Prozent, dank geringerer Schäden im Sachgeschäft und in den Spezialsparten.

Als Teil der 'High Growth Markets'-Initiative hat Corporate Solutions eine Geschäftslizenz für Südafrika erhalten und kann so ihre Präsenz in den angestrebten Wachstumsmärkten weiter ausbauen.

Admin Re® mit stabilem Gewinn

Admin Re® erzielte einen Gewinn von 206 Millionen US-Dollar. Die Steigerung basiert auf höheren realisierten Gewinnen aus dem Verkauf von Vermögenswerten, einer günstigen Entwicklung im britischen Anlagemarkt und positiven Steuereffekten in Großbritannien.

Die generierten liquiden Mittel beliefen sich im ersten Quartal 2015 auf brutto 52 Millionen US-Dollar. Der im Vergleich höhere Wert des Vorjahresquartals in Höhe von 202 Millionen US-Dollar war auf einen einmaligen Effekt aufgrund der Finalisierung des britischen statutarischen Ergebnisses 2013 zurückzuführen. Am 1. April 2015 konnte der Verkauf der Tochtergesellschaft Aurora National Life Assurance Company (Aurora) an die Reinsurance Group of America, Incorporated (RGA) zu den zuvor bekannt gegebenen Bedingungen erfolgreich abgeschlossen werden.

Der strategische Fokus von Admin Re® liegt weiterhin auf Großbritannien, wo die Geschäftseinheit sehr gut positioniert ist, um Geschäftsmöglichkeiten realisieren zu können und die ehrgeizigen Ziele hinsichtlich Dividenden-ausschüttung und Generierung liquider Mittel (brutto) zu erreichen.

Erfolgreiche Erneuerungsrunde im April 2015 mit guter Preisqualität

Bei den Vertragserneuerungen im April 2015 konnte Swiss Re das Volumen des erneuerten Geschäfts um sieben Prozent steigern, insbesondere aufgrund der positiven Entwicklung in Wachstumsmärkten. Trotz des weiteren Rückgangs der Prämien im Sachkatastrophengeschäft hielt sich die Preisqualität auf attraktivem Niveau.

Ausblick: Swiss Re auf Kurs

Die Eigenkapitalrendite betrug im ersten Quartal 2015 16,1 Prozent und das Ergebnis je Aktie lag bei 4,21 US-Dollar.

„Wir haben noch neun Monate, um unsere Finanzziele 2011 – 2015 zu erreichen. Wir sind auf gutem Kurs, diese Zusagen gegenüber unseren Aktionären zu erfüllen. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen bietet der Versicherungsmarkt viele spannende Möglichkeiten, die es zu nutzen gilt. Wir sind auch weiterhin gut positioniert, um die massive Versicherungsunterdeckung weltweit zu adressieren. Unsere Daten zeigen, dass es seit Beginn unserer Aufzeichnungen noch nie so viele Naturkatastrophen gegeben hat wie im vergangenen Jahr – jedoch sind über zwei Drittel der weltweiten Vermögenswerte nicht abgesichert. Umso mehr fühlen wir uns verpflichtet, unsere Kunden auch in Zukunft bei der Bewältigung dieser immensen Herausforderung in einer profitablen und nachhaltigen Weise zu unterstützen“, sagte Michel M. Liès, Group Chief Executive Officer von Swiss Re abschließend.

Dietmar Braun