Starkes Schweizer Börsenjahr

20.09.2017

Cédric Spahr, Aktienmarktstratege, Bank J. Safra Sarasin AG / Foto: © J. Safra Sarasin AG

Viele Gründe erklären die stete Outperformance schweizerischer kleinerer und Mittelwerte seit 2013 gegenüber schwer kapitalisierten schweizerischen Unternehmen:

  • Viele mittelgrosse Firmen weisen innovative und flexible Geschäftsmodelle auf, die skalierbar sind und erlauben, vom Wachstumspotenzial globalisierter Märkte zu profitieren. Wir denken zum Beispiel an Unternehmen wie Geberit, Sonova, Straumann, Partners Group, Logitech und Georg Fischer. Es ist wesentlich einfacher, eine Firma mit einer Marktkapitalisierung von CHF 5 Mia. in eine mit einer Marktkapitalisierung von CHF 10 Mia. zu verwandeln, als den Marktwert riesiger Unternehmen wie der "Drei Grossen im SMI" ‒ Nestlé, Roche und Novartis ‒ auf Dauer kräftig wachsen zu lassen.
  • Schweizerisches Fachwissen sowohl in traditionellen (Produkte und Dienstleistungen für den Gesundheitssektor, Industrieausrüstung und Werkzeugmaschinen) als auch in neuen Branchen (Informationstechnologie) legten den Grundstein für die Entstehung mancher innovativer Unternehmen.
  • Die zyklische Erholung der Weltwirtschaft und die Präsenz in schnell wachsenden Regionen wie aufstrebenden Märkten und China erzeugen eine starke Nachfrage nach Produkten, die von kleineren und mittelgrossen Unternehmen hergestellt werden.

Die erwähnten Gründe begünstigen eine weitere Outperformance der Mittelwerte bis Jahresende. Der globale Konjunkturzyklus dürfte bis Dezember 2017 und mit grosser Wahrscheinlichkeit bis in die erste Hälfte 2018 robust bleiben, was sowohl mittel- als auch schwerkapitalisierte Werte beflügeln dürfte. Die Gewinnwachstumsrate der zyklischen und defensiven Unternehmen im SMI Index dürfte mit denjenigen anderer Aktienmärkte im Fahrwasser der globalen Wirtschaftserholung aufholen. Das verbesserte Wachstumsmomentum dürfte eine Beschleunigung des Gewinnwachstums in den kommenden Monaten nach sich ziehen, was schweizerische Aktienindizes bis Jahresende zu neuen Höchstständen verhelfen dürfte.

Kolumne von Cédric Spahr, Aktienmarktstratege, Bank J. Safra Sarasin AG