„Stärke voll ausspielen“

21.04.2020

Sandro Pawils, Chief Sales Officer des Pflegeimmobilien-Spezialisten Carestone, über Reaktionen auf die Corona-Krise und die Chancen für Vertrieb und Anleger / Foto: © Carestone

Nach der Finanzkrise im Jahr 2009 hat jetzt das Coronavirus nicht nur massive Auswirkungen auf das gesellschaftliche Leben, sondern auch auf die Wirtschaft und Finanzmärkte. finanzwelt fragt beim Pflegeimmobilien-Spezialisten Carestone nach, welche Auswirkungen die aktuelle Krise auf den Markt hat, welchen Herausforderungen Unternehmen jetzt gegenüberstehen und womit Vertriebspartner und Investoren nach wie vor gut beraten sind.

finanzwelt: Wie stark ist der Einfluss der Coronavirus-Krise auf Ihren Markt? Sandro Pawils» Corona stellt uns sowie die gesamte Gesellschaft vor riesige Herausforderungen. Auch die Märkte haben teilweise heftige Reaktionen gezeigt. Mit Pflegeimmobilien haben wir jedoch ein starkes Finanzprodukt in einem sicheren und wachsenden Markt, der eben nicht derart schwankungsanfällig ist wie andere. Mehr noch: Die aktuelle Situation verdeutlicht, wie wichtig ein gut ausgebautes Gesundheitssystem für die Versorgung der Bevölkerung ist. Dasselbe gilt angesichts der demografischen Entwicklung auch für den Pflegebereich.

finanzwelt: Was raten Sie dem Vertrieb und Anlegern jetzt? Pawils» Das Gebot der Stunde heißt, Ruhe und den Überblick zu bewahren. Genauso unnötig wie das Hamstern von Toilettenpapier ist es, jetzt übereilt das eigene Portfolio umzuschichten oder unüberlegt zu investieren. Vielmehr ist es nach wie vor ratsam, sich möglichst intensiv und frühzeitig mit der Altersvorsorge zu befassen und dies mit Bedacht anzugehen. Auf der Grundlage einer kompetenten Beratung können Anleger dann die für sich richtigen Entscheidungen treffen.

finanzwelt: Dennoch wird die Krise auch Sie vor Herausforderungen stellen … Pawils» Natürlich. Vor allem die Reduzierung der persönlichen Kontakte erfordert ein Umdenken und andere Wege der Kommunikation. Hierfür ist Carestone mit seinen Part-nern jedoch flexibel aufgestellt. Unsere Mitarbeiter sind im Homeoffice keinerlei Einschränkungen unterlegen, vollständig erreichbar und können prompt agieren. Ein Beispiel: Schon längst vor der Corona-Krise haben wir erprobte Webinar- und Konferenztechnik eingesetzt, um so auch auf Distanz Vertriebspartner und Kunden persönlich zu beraten. Diese Stärke können wir in dieser schwierigen Phase jetzt voll ausspielen. Auch die Notartermine zum Erwerb einer Immobilie, die zwingend ein persönliches Zusammenkommen erfordern, finden nach derzeitigem Stand weiterhin statt, da es sich hierbei um Termine aus wichtigem Grund handelt, die in geschlossenen Räumen stattfinden. Dabei werden von uns selbstverständlich stets die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nach den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts getroffen.

finanzwelt: Aufgrund der Krise wird derzeit viel über drohende Liquiditätsprobleme von Unternehmen gesprochen. Wie ist Carestone hinsichtlich der Bonität aufgestellt? Pawils» Schon die Vorgängergesellschaften von Carestone, WirtschaftsHaus und WI-IMMOGroup, waren zwei besonders solide Unternehmen. Die Carestone Gruppe verfügt über Eigenkapital im hohen zweistelligen Millionenbereich und ist auch für eine längerfristig angespannte Marktsituation gut gerüstet. Zudem haben wir mit unserem Hauptgesellschafter Activum einen äußerst kapitalstarken Partner. Insgesamt sind wir gut positioniert, das schafft nicht zuletzt auch Sicherheit für unsere Anleger und Vertriebspartner. Dennoch agieren wir mit äußerster Sorgfalt und beobachten den Markt permanent, um frühzeitig auf jede Gegebenheit reagieren zu können.

finanzwelt: Pflege ist eins der Zukunftsthemen schlechthin – und damit auch Pflegeimmobilien. Wie spiegelt sich das auf der Angebotsseite wider? Pawils» Geeignete Pflegeimmobilien sind in Deutschland ein sehr knappes Gut – so sind diese Objekte nicht zuletzt auch bei Kapitalanlegern stark gefragt. Ganz generell spre-chen für die Immobilienanlage gleich mehrere Argumente. Zum einen sorgen die nach wie vor niedrigen Zinsen für attraktive Finanzierungsbedingungen – die aktuellen KfW-Produkte bieten hier zusätzlich hervorragende Möglichkeiten, Förderungen zu erhalten – zum anderen generieren Immobilieninvestitionen langfristig planbare Einnahmen für Anleger. Pflegeimmobilien bringen daneben einen weiteren Vorteil mit: eine sichere Wachstumsprognose. Durch den demografischen Wandel werden in den kommenden zehn Jahren mehr als 300.000 zusätzliche Pflegeplätze benötigt. So bieten wir mit unseren qualitativ hochwertigen Pflegeimmobilien ein attraktives Gesamtpaket für Kapitalanleger. Dadurch ermöglichen wir den Menschen aus der Mitte der Gesellschaft einen nachhaltigen Vermögensaufbau und schaffen gleichzeitig dringend benötigte Pflegeplätze.

finanzwelt: „Lage, Lage, Lage“ wird gerne als entscheidendes Kriterium erfolgreicher Immobiliengeschäfte proklamiert. Gilt dies auch im Fall von Pflegeheimen? Pawils» Sicher spielt auch bei Pflegeimmobilien der Standort eine tragende Rolle, jedoch wird hier die Lage durch Bedarf und Wirtschaftlichkeit bestimmt – Seniorenzentren entstehen nicht dort, wo sie schön aussehen, sondern benötigt werden. Es geht vielmehr um die gesamtheitliche Betrachtung des Objekts und eine intensive Prüfung im Vorfeld. Größe und Baustandard müssen aus wirtschaftlicher, pflegerischer sowie gesellschaftspolitischer Sicht perfekt passen. Diese Aspekte prüfen wir auf Herz und Nieren und so setzen wir die Marktstandards. Zudem stehen wir während der Projektentwicklung in ständigem Austausch mit Politik und Wirtschaft der jeweiligen Region. Bei all dem hilft uns unser Netzwerk und unsere langjährige Erfahrung. So geben wir immer die richtigen Antworten auf die Frage nach der erfolgreichen Konzeption einer Pflegeimmobilie.

finanzwelt: Ein Blick nach vorn: Was planen Sie noch in diesem und im folgenden Jahr? Pawils» Für 2020 haben wir geplant, insgesamt 2.500 neue Pflegeapartments zu entwickeln und sukzessive zu realisieren. Und wir ruhen uns auf dem Erfolg nicht aus, sondern entwickeln unseren Markt und unser Produkt konsequent weiter. Hierzu stehen wir im engen Dialog mit unseren Partnern aus der Projektentwicklung, mit den Betreibern und natürlich mit unseren Vertriebspartnern. Wir verstehen uns als Plattform für Partnerschaften. Eine Plattform, die in der gemeinsamen Zusammenarbeit die besten Ergebnisse erzielt. Somit sehen wir den demografischen Wandel nicht als Bedrohung, sondern als Herausforderung und Chance. Durch die Alterung der Gesellschaft werden hierzulande jährlich 400 neue Pflegeeinrichtungen benötigt. Derzeit werden jedoch nur rund 250 Anlagen fertiggestellt. Unser erklärtes Ziel ist es, mit unseren Pflegeimmobilien dazu beizutragen, diese Lücke zwischen Angebot und Nachfrage zu schließen. Daraus resultiert auch das permanente Produktangebot der nächsten Jahre. (fw)