So veränderte sich das Rating der Deutsche Finance

14.01.2020

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Noch zu wenig Performancehistorie

Begrenzt wird das Rating durch die bisher noch nicht ausreichend belastbare Performancehistorie. So ist diese im Publikumsfondsbereich aufgrund langer Fondslaufzeiten und zum Teil Ansparmodellen durch bisher geringe kumultative Kapitalrückflüsse an die Dachfondsanleger geprägt. So wurde bislang erst ein Fonds aufgelöst: Beim PPP betrug der Gesamtmittelrückfluss seit Auflage im Jahr 2006 145 %, womit die Prognose von 150 % leicht verfehlt wurde. Angesichts des Anfangsinvestitionszeitraumes kurz vor der Finanzkrise und der geringen Fondsgröße ist das laut Scope aber als durchaus zufriedenstellen anzusehen.

Noch über keinen Track Record verfügt die Deutsche Finance als Asset Manager von Immobilien-Direktinvestments in den USA und Europa. Jedoch hat die Deutsche Finance aus Sicht von Socpe seit 2017 eine Reihe von Immobilien mit vielversprechenden Entwicklungsplänen akquiriert, die Investoren beträchtliches Entwicklungspotenzial bieten. Ein Indiz hierfür seien die teilweise bereits deutlich zweistelligen Renditen bei laufenden institutionellen Mandaten.

Ein weiterer negativer Einflussfaktor auf das Rating ist laut Scope die hohe Kostenbelastung der Retailfonds. So müsste die Deutsche Finance bei ihren Investitionen auf Objektebene der Zielfonds Bruttorenditen von 15- 19 % p.a. erwirtschaften, um die in Aussicht gestellte Fondsrendite von 6 bis 8 % p.a. zu erreichen(Angaben jeweils in IRR).

Zudem kritisiert Socpe, dass die Deutsche Finance noch keine durchgängige Nachhaltigkeitsstrategie mit konkreten, umsetzbaren und messbaren Zielen bezogen auf das eigene Unternehmen oder den Investmentprozess implementiert hat. Somit ist aus Sicht der Ratingagentur noch größeres Potenzial zum Ausbau des Nachhaltigkeitsbereiches vorhanden. Immerhin hat die Deutsche Finance Ende 2017 schon die UNPRI unterzeichnet und ESG-Themen werden inzwischen international in den Investitionsprozess implementiert. Zudem sollte laut Scope die geplante Erweiterung des Fragebogens für die Zielfondsmanager um ESG-Komponenten für mehr Transparenz in den Zielfonds sorgen. (ahu)