So klappt es auch mit den Mitarbeitern

23.08.2021

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Recruiting in der Versicherungsbranche hat sich in den letzten Jahren verändert. Auf drei Punkte möchte ich heute eingehen, los geht’s.

Geduld

Wenn Sie für Ihren Vertrieb oder für Ihre Fachabteilung regelmäßig Mitarbeiter suchen, dürfte Ihnen aufgefallen sein, dass Sie in den letzten Jahren viel weniger Bewerbungen bekommen haben als in den Jahren davor. Das kann daran liegen, dass Menschen heute zufriedener mit ihrem Job sind und keine Veranlassung sehen, diesen zu wechseln. Denn eines sollte Ihnen klar sein: Sie bekommen nur Leute, die mit ihrem jetzigen Job unzufrieden und ZUSÄTZLICH bereit sind, ihren Job zu wechseln. Das sind zwei verschiedene Dinge. Draußen laufen Leute rum, die Ihnen vorheulen, wie mies ihr Job ist. Doch wenn es darum geht, den Job zu wechseln, machen sie einen Rückzieher.

Hin und wieder habe ich auch Kunden, die bei mir eine Stellenausschreibung buchen und nach zehn Tagen fragen, wo die Bewerber bleiben. Wenn ich zaubern könnte, würde meine Rechnung nicht vierstellig, sondern fünfstellig ausfallen. Außerdem gibt es Kandidaten, die sich lieber finden lassen, als sich aktiv zu bewerben. Klingt dämlich, aber die sozialen Netzwerke machen es möglich. Nutzen Sie deshalb auch Ihr persönliches Netzwerk und sprechen Sie Leute direkt an oder beauftragen Sie einen Headhunter.

Wir lösen das, indem wir kein herkömmliches Stellenangebot mit Aufzählungen verwenden, sondern eine Jobstory schreiben, die möglichen Kandidaten ein Gefühl dafür gibt, wie es ist, im Unternehmen zu arbeiten. Das schätzen die Bewerber. Wir merken auch, dass Leute eine Stellenausschreibung öfter lesen, bevor sie sich bewerben. Die reinen Klicks übersteigen immer die Anzahl der einzigartigen Besucher einer Ausschreibung. Die Krönung war jemand, der mich anrief und fragte, ob ein Job, den er vor drei oder vier Monaten bei uns auf dem Stellenmarkt sah, noch zu haben sei.

Wenn Sie überlegen, Ihren Job zu wechseln, und eine interessante Stelle sehen, bewerben Sie sich sofort. Warten Sie nicht, bis jemand schneller ist als Sie und Ihnen den Traumjob vor der Nase weggeschnappt.

Mobiles Arbeiten

Die Pandemie hat gezeigt, dass wir auch gut von zuhause aus arbeiten können. Ich glaube zwar nicht, dass das Homeoffice flächendeckend Standard wird. Aber die Möglichkeit, mobil (auch: remote) zu arbeiten, steigert die Anzahl der Bewerber auf Ihre Stellenausschreibung enorm. Das trifft vor allem dann zu, wenn Sie Ihre Stelle überregional oder bundesweit ausschreiben können. Manche Jobs machen es nicht erforderlich, dass jemand jeden Tag oder regelmäßig ins Büro fahren muss. Wenn Sie im nahen Umkreis keinen passenden Kandidaten finden, und die Tätigkeit zum größten Teil auch ortsunabhängig erledigt werden kann, ziehen Sie die bundesweite Suche unbedingt in Betracht.

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