So kann für die Erben Vermögen aufgebaut werden
19.08.2019
Thomas Hünicke / Foto: © WBS Hünicke Vermögensverwaltung GmbH
Das folgt einem einfachen Motto: „In der Niedrigzinsphase sind Aktien für die Altersvorsorge eigentlich unentbehrlich“, heißt es dazu beim Deutschen Institut für Altersvorsorge. Die langfristigen Ergebnisse sind ja bekannt: Ein breit gestreutes Aktienportfolio im DAX bei einer Einmalanlage und einem 20-jährigen Anlagehorizont erbrachte beispielsweise historisch im Mittel 8,9 Prozent Rendite pro Jahr.
Das bedeutet: Auf lange Sicht kann der Vermögensteil, der fest für die Nachkommen vorgesehen ist, wie der für die Ruhestandsfinanzierung angelegt werden. Je näher der Ruhestand dann rückt, werden Risiken aus dem Portfolio entfernt, um das Vermögen zu sichern. Und auch die laufende Vermögensverwaltung im Ruhestand sollte sich dann eher auf festverzinsliche Papiere und Titel mit sehr geringen Schwankungsbreiten konzentrieren.
Der Vorteil der Weiteranlage: Das Geld steht wesentlich länger zur Verfügung beziehungsweise kann in überdurchschnittlichem Maße noch an die kommende Generation weitergegeben werden, wenn es nicht verbraucht wird. Damit ist es sogar möglich, mehr Vermögen als ursprünglich für die Erben vorzusehen, da weniger Geld für die Altersversorgung ausgegeben werden muss.
Wichtig ist, dass Vermögensinhaber sich frühzeitig mit den rechtlichen und steuerlichen Verpflichtungen auseinandersetzen. Gerade bei größeren Vermögen kann es zu hohen Steuerforderungen kommen im Erbfall kommen. Erbt beispielsweise ein Einzelkind drei Millionen Euro, verbleibt abzüglich des persönlichen Freibetrags ein zu versteuernder Erwerb von 2,6 Millionen Euro. Daraus resultiert eine Steuerlast für den Erben in Höhe von knapp 500.000 Euro, die er unmittelbar aufbringen muss. Dieses Szenario gilt es natürlich zu verhindern. Dafür können Familien alle zehn Jahre im Rahmen einer individuellen Schenkungstrategie Vermögen nach und nach unter Ausnutzung der gesetzlichen Freibeträge übertragen.
Kolumne von Thomas Hünicke, geschäftsführender Gesellschafter der unabhängigen WBS Hünicke Vermögensverwaltung GmbH aus Düsseldorf