So finden Trader die echten Perlen an den Aktienmärkten

09.08.2019

Andreas Kern, Gründer und CEO der wikifolio Financial Technologies AG / Foto: © Martina Draper

Die Volatilität ist zurück. Nach dem freundlichen Start in das Börsenjahr 2019 ist es an den Aktienmärkten zuletzt zunehmend ungemütlicher geworden. Die Suche nach den kommenden Top-Performern wird dadurch nicht einfacher.

Eine beliebte Strategie ist es, auf potenzielle Nachzügler zu setzen, die sich in der Vergangenheit nicht so gut entwickelt haben. Die Idee dahinter ist, solche Kandidaten zu entdecken, bevor die breite Masse darauf aufmerksam wird. Doch macht das wirklich Sinn oder gibt es vielleicht gute Gründe, warum auch bei dem jüngsten Börsenaufschwung einige Aktien komplett außen vor geblieben sind? Die von uns befragten wikifolio-Trader haben dazu eine klare Meinung.

Qualität ist das oberste Gebot

Für Christian Schmidt macht es generell keinen Sinn, ganz statisch einfach auf die jüngsten Underperformer zu setzen. Stattdessen sollten immer unternehmensspezifische und auch externe Faktoren betrachtet werden. Insofern würden seiner Meinung nach zum Beispiel abgestürzte Aktien wie Bayer (Stichwort „Glyphosat“) oder die Titel aus der Automobilbranche zurzeit kein Investment darstellen. „Qualität ist insbesondere in der derzeit stürmischen Zeit das oberste Gebot. Die Unternehmen sollten über ein nachhaltiges Geschäftsmodell mit steigenden Cash-Flows verfügen, die darüber hinaus auch konjunkturelle Abschwünge weitgehend unbeschadet überstehen können. “

Aus den Reihen der jüngsten „Flop“-Aktien sieht er diese Voraussetzungen bei Werten wie Helma Eigenheimbau oder den Vorzügen von Sixt als gegeben an. „Mit Helma war in den letzten drei Jahren kein Geld zu verdienen. Dies könnte sich nun ändern. Zum einen ist die Pipeline gut gefüllt, zum anderen sorgt das insbesondere seit Mai gesunkene Zinsniveau noch einmal für deutlich niedrigere Zinskosten für das Unternehmen und auch die potentiellen Immobilienkäufer“, erklärt Schmidt. Die Sixt Vorzugsaktien sind laut dem Trader in der Vergangenheit deutlich hinter den Stammaktien zurückgeblieben: „Bei einer Dividendenrendite von über vier Prozent sowie einen KGV von unter 12 besteht bei dem dynamisch wachsenden Mobilitätsanbieter noch deutlich Luft nach oben.“

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