So erkennen Sie Insolvenzgefahren und schützen sich vor Verlusten

27.09.2023

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Eine Insolvenz kann jedes Unternehmen treffen, davor schützen auch ein großer Name oder langjährige Tradition nicht. Dabei läuft lange nicht jede Insolvenz so medienwirksam ab, wie zuletzt beispielsweise die Insolvenz von Galeria Kaufhof. Doch auch, wenn die breite Öffentlichkeit von den meisten Insolvenzen wenig mitbekommt, haben viele Firmenpleiten weitreichende Konsequenzen für die Stakeholder des insolventen Unternehmens. In vielen Fällen gibt es geschädigte Gläubiger wie auch Mitarbeiter, die auf ihren Lohn warten oder Lieferanten, deren Rechnungen nicht gezahlt wurden. Besonders bei hohen Liefervolumina kann eine Insolvenz so für die Zulieferer immense finanzielle Verluste bedeuten.

Die Mehrheit der insolventen Unternehmen tritt stillschweigend den Gang zum Amtsgericht an. Die Folge: Viele Akteure können erst spät mit der Schadensbegrenzung anfangen. Manchmal zu spät. Sinnvoller ist es also, frühzeitig Vorkehrungen zu treffen und sich proaktiv vor Verlusten durch Kundeninsolvenzen zu schützen.

Zahlungsbarometer 2022/2023

Statistiken zeigen, dass in den Jahren 2021 und 2022 fast 29.000 Unternehmen in Deutschland insolvent wurden. Betroffen waren über 315.000 Arbeitnehmer. Obwohl die Insolvenzen im Jahr 2022 im Vergleich zu 2021 zugenommen haben, sind die Forderungsausfälle bei Unternehmen von 48 Milliarden Euro in 2021 auf 15 Milliarden Euro in 2022 um 69 Prozent gesunken.

Im ersten Quartal 2023 stieg die Insolvenzrate im Vergleich zum vierten Quartal 2022 um 10,4 Prozent auf 3.471 Fälle. Im Vergleich zum Vorjahresquartal stieg die Rate um 20,1 Prozent.

Ein Indikator für eine möglicherweise auftretendende Insolvenz in der Zukunft ist eine Verzögerung bei der Zahlung von Rechnungen. Bei der Zahlung von B2B-Rechnungen wird klassischerweise zwischen der termingerechten Zahlung, der überfälligen Zahlung und der uneinbringlichen Forderung differenziert. Der Kreditversicherer Atradius erstellt jedes Jahr ein Zahlungsbarometer, bei welchem eine Umfrage unter Kunden des Versicherers durchgeführt wird. Ein Blick auf die Statistik zeigt: Verglichen mit dem letzten Jahr haben 2023 mehr Unternehmen Zahlungsschwierigkeiten bei der Begleichung von B2B-Rechnungen. Anders als 2022 haben nicht 64 %, sondern lediglich 40 % aller Kunden der Studienteilnehmer termingerecht bezahlt. Gestiegen ist der Anteil der überfälligen B2B-Rechnungen von 31 % auf 51 % und der Anteil der uneinbringlichen Forderungen stieg ebenfalls von 5 % auf 8 %.

Zusätzlich zeigt sich ein Trend dahingehend, dass Insolvenzen früher angemeldet werden. So können die Unternehmen ihre Chancen verbessern, in ein geregeltes Geschäft zurückzukehren.

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