Selten – Seltener – Osmium
05.03.2021
Foto: © Osmium-Institut
Osmium ist nicht nur das seltenste Edelmetall, sondern das seltenste nichtradioaktive Element überhaupt. Die Förderung von Osmium findet gemeinsam mit Platin statt. Dabei ist in 10.000 Tonnen Platinerz nur circa eine Unze Osmium enthalten. Zudem ist die Trennung der Metalle komplex und auch teuer.
Sobald die Förderung von Platin auch nur leicht zurückgeht, wird Osmium noch seltener, denn ganz klar wird es aus wirtschaftlichen Gründen nie eine Mine geben, die nur Osmium fördert. Osmium wird also immer ein Beiprodukt bleiben. Im Augenblick liegt die Förderung von Osmium bei etwas über einer Tonne pro Jahr. Von dieser Menge werden nur etwa 100 kg extrahiert und stehen zur Kristallisation zur Verfügung.
Ein Beispiel zur Verdeutlichung der Seltenheit:
• Um eine Unze Osmium zu erzeugen, benötigt man 250 Lkw-Ladungen randvoller 40-Tonner mit Platinerz. • Diese Unze Osmium passt in das Volumen eines einzigen Zuckerwürfels. Etwa neun Kubikmeter Osmium stehen in der Erdkruste zur Verfügung. • Davon sind rund zwei Kubikmeter abbauwürdig und förderbar. Das entspricht ungefähr 44.000 kg Osmium. Diese Zahl ist eine Schätzung, kann also in beide Richtungen stark abweichen. Allerdings liegen wissenschaftliche und verlässliche Erhebungen auch noch nicht vor. • Damit würde der Gesamtmarkt von Osmium Stand heute einer Größe von circa 60 Mrd. US-Dollar entsprechen. Sollten die Preise in den nächsten Jahren weiter steigen, könnte sich der Gesamtmarkt auf 200 Mrd. Euro ausweiten.
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3D-Oberflächenscan, Keyence Hochleistungsmikroskop / Foto: © Osmium-Institut[/caption]
Verknappung, Verwendung und Seltenheit sprechen deutlich für das Element. Der aktuelle Erfolg von Osmium ist tatsächlich nur darauf zurückzuführen, dass es gelungen ist, Produkte herzustellen, die für den Schmuckmarkt als Halbzeug dienen können. Diese Halbzeuge werden von Sachanlegern erworben, um später der verarbeitenden Industrie wieder zugeführt werden zu können. Aus einer Investoren-Disk können beliebige Formen geschnitten werden.
Aus diesem Grund ist jede Art von kristallinem Osmium in Disk oder Barrenform neutral zu sehen. Sie ist nicht abhängig vom Schmuckgeschmack oder von der Mode eines bestimmten Jahres. Sie wird dann verarbeitet, wenn der Schmuck wirklich hergestellt werden soll und nicht vorher. Barren und Disks werden sehr günstig mit dem Laser am Rand geschnitten. Die Verarbeitungskosten gehen nicht in die Preiskalkulation ein. Barren und Disks werden zum veröffentlichten Grammpreis auf den Finanzinternetseiten in Verkehr gebracht. Erst beim Schnitt in kleinteilige Formen wird das Drahterodierverfahren verwendet, um absolut exakte Schnitte mit Toleranzen nah an einem Mikrometer zu erreichen.
Seit Beginn 2021 ist es möglich, Barren und Disks bei den Osmium-Instituten kostenfrei ineinander umzutauschen. Auf diese Weise können Barren Stück für Stück erworben werden und an einem beliebigen Tag in Disks getauscht werden. Es fallen weder Versand- noch Bearbeitungskosten an.