Selbstständigkeit, nein Danke!

25.07.2019

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„Technologische Veränderungen werden mich nicht meinen Job kosten“

Jede technologische Veränderung fordert ihre Opfer und gerade die Einführung von Automatisierungstechnologien haben viele Berufe überflüssig gemacht. Dennoch glauben laut der Zurich-Umfrage nur 13 % der Deutschen, dass sie in den nächsten fünf Jahren ihren Arbeitsplatz verlieren, weil sie durch Technik ersetzt werden. Gerade handwerkliche Berufe sind durch Technik relativ leicht ersetzbar, weshalb es wenig verwundert, dass von den Befragten, die handwerklich kreativ arbeiten, 24 % die Angst äußersten, dass sie ihr Arbeitsplatz durch technische Innovationen überflüssig gemacht wird. Bei den verwaltend-organisatorisch Tätigen haben hingegen nur 8 % die Angst, dass sie ihren Arbeitsplatz aus diesem Grund verlieren werden.

Neue Technologien stoßen häufig erst einmal auf Ablehnung, weil ihnen nachgesagt wird, dass der Mensch dadurch gewisse Fähigkeiten verlieren würde, weil er diese an die Technik delegiert. Völlig vergessen wird dabei meist, dass wir durch die Delegation gewisser Tätigkeiten an die Technik andere Potenziale nutzen können. Der Mensch wäre wohl kaum fähig gewesen, zum Mond zu fliegen, müsste er sich weiterhin jedes kleine Detail merken, weil er aufgrund des Fehlens von Schrift nirgendwo dauerhaft festhalten kann.

Dass neue Technologien in der Arbeitswelt ein Fluch sind und sich die Arbeitssituation dadurch in den vergangenen 15 Jahren verschlechtert habe, glaubt jeder fünfte Befragte der Zurich-Umfrage. Immerhin 53 % der deutschen Befragten halten die neue Technik hingegen für einen Segen und sagten aus, dass sich durch diese die Arbeitssituationen in den vergangen 15 Jahren verbessert habe.  Für 27 % hat sich die neue Technik die Arbeitssituation weder verschlechtert noch verbessert. Geschlechtsspezifische Unterschiede bezüglich der Bewertung der Auswirkungen der neuen Technologien auf die Arbeitssituation gibt es keine besonderen: So meinen 49 % der Frauen und 56 % der Männer, dass die technische Innovation positive Auswirkungen auf die Arbeitssituation habe. Noch weniger Unterschiede gibt es unter denjenigen, die meinen, neue Technik habe ihre Arbeitssituation verschlechtert: Dieser Meinung sind 20 % der Männer und 21 % der Frauen.

Altersarmut als größte Angst

Nicht nur die Zeiten, in denen man einmal einen Beruf gelernt und diesen bis zur Rente ausgeübt hat, sind vorbei. Auch die Zeiten, in denen man sich sicher sein konnte, dass man mit der gesetzlichen Rente seinen Lebensstandard im Alter finanzieren konnte, gehören der Vergangenheit an. Entsprechend ist die in der Umfrage am häufigsten geäußerte Sorge die vor Altersarmut: 56 % der deutschen Befragten sagten, dass sich im finanziellen Bereich am meisten darüber Sorgen machen würden, ob sie im Alter genug Geld haben werden. Gerade bei der Baby-Boomer-Generation ist diese Angst weit verbreitet: Hier antworteten 62 % der deutschen Befragten so, während die 30- bis 40-jährigen nur zu 44 % so antworteten. Diese Ergebnisse sind wenig verwunderlich, wenn man bedenkt, dass die Baby-Boomer in Zeiten aufgewachsen sind, als die Rente noch als sicher galt. Trotz  der weit verbreiteten Angst haben nur 55 % der Befragten neben der gesetzlichen Absicherung auch ein privates Rentenversicherungsprodukt abgeschlossen. Weitaus weniger verbreitet als die Angst vor Altersarmut ist die Befürchtung, „Freunden und Familienangehörigen zur Last zu fallen, wenn etwas passiert“. So antworteten gerade einmal 17 % der deutschen Befragten. (ahu)