SDK wird zum Gesundheitsspezialisten

02.07.2014

Die Süddeutsche Krankenversicherung (SDK) ist 2013 mit der Pflegezusatzversicherung und der betrieblichen Krankenversicherung weiter gewachsen und hat ihren Marktanteil ausgebaut.

(fw/hwt) Mehr als der Durchschnitt der Branche sorgt sie für stabile Beiträge vor. Mit einer starken Finanzlage ist die Risikosituation sehr gut. Das Fellbacher Unternehmen richtet sich neu aus vom Krankenversicherer hin zum Gesundheitsspezialisten für Privat- und Firmenkunden. Der Versicherer hat seine Beitragseinnahmen um 20 Mio. Euro auf 755 Mio. Euro erhöht (+2,7 %). Damit wächst er stärker als die Branche. Konstantes Wachstum zeigt der Bereich der Zusatzversicherung, der sich um 4,4 % auf 351.000 Personen steigerte. Der Anteil der Pflegezusatzversicherung erhöhte sich um 9,2 % auf nahezu 120.000. Die SDK versicherte 2013 insgesamt 634.000 Personen. „Nachdem die PKV schon vor 30 Jahren private Zusatzversicherungen für den Pflegefall eingeführt hat, ist das Thema endlich im Bewusstsein der Menschen angekommen, nicht zuletzt durch die staatlich geförderte Bahr-Pflege", so Dr. Ralf Kantak, Vorstandsvorsitzender der SDK. Trotzdem bleibe Pflege eine zentrale Baustelle der Politik, auch im Hinblick auf den Nachwuchs an Pflegekräften. Gebe es hier keine Fortschritte, werde die Pflege deutlich teurer und die Menschen werden noch stärker belastet als heute.

Neben klassischen Angeboten für Privatkunden entdecken Private Krankenversicherer und insbesondere die SDK die Zielgruppe der Firmenkunden für sich. „Auch Arbeitgeber kommen am Megatrend Gesundheit nicht mehr vorbei", so Kantak. 2013 versicherte die SDK rund 109.000 Menschen über den Arbeitgeber in Form der betrieblichen Krankenversicherung. Das sind rund 18 % mehr als im Vorjahr. „Zusatzversicherungen über den Arbeitgeber zu vergünstigten Konditionen sind eine gute Ergänzung zum gesetzlichen Versicherungsschutz. Eine echte staatliche Förderung wäre hilfreich, um das gute Krankenversicherungsniveau in Deutschland auch in Zukunft zu halten", sagt Kantak. Die SDK geht noch einen Schritt weiter und plant, 2014 einen Vorsorgetarif einzuführen. „Wir möchten nicht nur Arztrechnungen bezahlen, sondern unseren Kunden Mehrwerte bieten, indem wir ihnen dabei helfen, gesund zu bleiben oder wieder zu werden." Dabei spielen laut Kantak nicht nur Versicherungslösungen eine Rolle, sondern auch Gesundheits-Dienstleistungen, in die das Unternehmen verstärkt investieren möchte. So hat die SDK mit der gesundwerker eG im vergangenen Jahr die erste Genossenschaft für betriebliches Gesundheitsmanagement in Deutschland gegründet und bietet Firmenkunden damit umfassende Gesundheitsprodukte und –dienstleistungen aus einer Hand.

Die SDK sicherte 2013 die zukünftige Beitragsstabilität stärker als der Branchendurchschnitt ab. Mit einer Vorsorgequote von 47,6 % legte sie fast die Hälfte ihrer Beitragseinnahmen für ihre Kunden zurück. „Das Marktumfeld für die Vollversicherung war 2013 kein einfaches. Dazu hat vor allem auch die Verunsicherung der Bevölkerung in Hinblick auf die Zukunft der PKV im deutschen Gesundheitssystem im Umfeld der Bundestagswahl beigetragen. Trotzdem blieb unsere Versichertenzahl fast konstant. Aber gerade weil die PKV für das Alter vorsorgt und Leistungen ein Leben lang garantiert, ist es nur eine Frage der Zeit, wann das Interesse an der Vollversicherung wieder wächst." Der Kapitalanlagenbestand der SDK erhöhte sich um acht Prozent auf 4,6 Mrd. Euro. Die Nettoverzinsung betrug 4,0 %. Das Geschäftsergebnis belief sich auf rund 95 Mio. Euro. „Das ist ein Überschuss, mit dem wir sehr zufrieden sind", erläutert Kantak. Der Rückgang im Vergleich zum außergewöhnlich hohen Vorjahresergebnis erkläre sich durch Investitionen in Mitarbeiter im Innen- und Außendienst. Die Verwaltung ist mit einem Kostensatz von 1,6 % deutlich effizienter als der Branchendurchschnitt. Die Abschlusskostenquote liegt marktdurchschnittlich bei 7,9 %.

Mit einer Solvabilitätsquote von 339 % werden die aufsichtsrechtlichen Solvabilitätsanforderungen deutlich übererfüllt. 92 % des Jahresüberschusses gibt die SDK an die Kunden zurück. 2014 und in den Folgejahren möchte die SDK an ihrer Markenausrichtung arbeiten und den Service für die Kunden weiter verbessern, berichtete der Vorstandsvorsitzende bei der Vorstellung der Zahlen. Gesundheitslösungen für Privat- und Firmenkunden und ein verstärktes Engagement im Bereich der Dienstleistungen sollen die SDK als Gesundheitsspezialisten voran bringen. Das unternehmerische Handeln soll – wie beim Hauptvertriebspartner, den Volks- und Raiffeisenbanken – von genossenschaftlicher Mitgliederorientierung geprägt sein.

Die Süddeutsche Lebensversicherung erzielte 2013 Beitragseinnahmen in Höhe von 55 Mio. Euro (+7 %) und einen Überschuss von 7,5 Mio. Euro (-15,2 %). Der Kapitalanlagen-bestand erhöhte sich um sieben % auf 600 Mio. Euro bei einer Nettoverzinsung von 4,4 %. Die Süddeutsche Allgemeine Versicherung bietet seit 2004 die Unfallversicherung als Ergänzung zum KV-Angebot der SDK und ist entsprechend klein. Mit Beitragseinnahmen von 926.000 Euro (+12,4 %) erzielte sie einen Überschuss von 40.000 Euro.

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