Schere bei Vermittlereinkommen geht weiter auseinander

04.02.2020

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Über Geld spricht man bekanntlich in Deutschland nur sehr ungern. Das gilt auch für die Finanzberater, von denen viele ihren Kunden nicht klar machen, was ihre eigene Arbeitsleistung kostet. Womöglich wird dadurch das Klischee des reichen Vermittlers befeuert – was aber nicht der Realität entspricht, wie das aktuelle AfW-Vermittlerbarometer zeigt

Im vergangenen Jahr machten Versicherungs- und Finanzanlagenvermittler durchschnittlich einen Umsatz in Höhe von 108.120 Euro. Am Ende blieben ihnen im Schnitt ein Gewinn von 55.000 Euro übrig. Während der durchschnittliche Umsatz um 4 % höher war als im Vorjahr, stieg der durchschnittliche Gewinn um 8 %. Das geht aus dem AfW-Vermittlerbarometer hervor, an dem sich 1.586 Vermittler (davon 81 % unabhängige Versicherungsmakler) beteiligten. Die Umfrage zeigt aber auch, dass die Einkommensschere immer weiter auseinander geht: So erzielten nur 13,9 % der Vermittler einen sechsstelligen Gewinn währende bie zwei Drittel aller Befragten der Gewinn unter 50.000 Euro liegt.

„Die Umfrage unterstreicht eindrücklich, dass die auch in der Politik teilweise immer noch existierenden Klischees von einer in Geld schwimmenden Vermittlerschaft nicht der Realität entsprechen“, erklärt Frank Rottenbacher, Vorstand des Bundesverband Finanzdienstleistung AfW, der zudem betont, dass die Gewinnsteigerung nicht allen Vermittlern in gleichem Maße zugutekommt. „Die Erhöhung des durchschnittlichen Gewinns resultiert daraus, dass kleine und unrentablere Vermittlerbüros aufgeben oder von größeren Unternehmen übernommen werden, die dann effizienter mit den Beständen arbeiten können.“

Wie transparent die Vermittler bezüglich ihrer eigenen Einkommenssituation gegenüber den Kunden sind, lesen Sie auf Seite 2