Sachwerte als sicherer Hafen – Mit Gold durch die Corona-Krise!

07.07.2020

Carlo Alberto De Casa, Chefanalyst ActivTrades / Foto: © Activ Trades

Gold vor neuem Allzeithoch?

Nach einem kurzen Knick Anfang März hat sich der Goldpreis binnen kürzester Zeit wieder erholt, um anschließend (Mitte April bis Mitte Juni) in einer engen Range um die 1.700 US-Dollar zu pendeln. Aus diesem Band ist ihm zuletzt ein Ausbruch in der Spitze bis auf knapp über 1.780 USD gelungen. Damit hat sich das glänzende Edelmetall inzwischen bis auf wenige Prozentpunkte an das Allzeithoch aus dem Sommer 2011 (1.920 USD) herangepirscht. In vielen anderen Währungen, wie etwa dem Euro oder auch dem Schweizer Franken, kostet die Feinunze ohnehin schon so viel wie noch nie zuvor. So erreichte der Goldpreis bereits einen neuen historischen Höchststand in Euro, da der Preis für ein Gramm bereits die 50-Euro-Marke überstiegen hatte. Ob dieser Trend anhalten wird, hängt auch von der Nachfrage im Bereich der Schmuckindustrie sowie der Industrie ganz allgemein (z.B. Halbleiterindustrie, Handyproduktion, Mikroskoptechnik, usw.) ab, die von der Corona-Krise möglicherweise auch mittelfristig betroffen sein werden. Hiervon losgelöst sollten die oben genannten Aspekte (langfristige Niedrigzinsen, mögliche Inflationsgefahren, zunehmend fragiles Finanzsystem, Sorgen bezüglich der weiteren konjunkturellen Entwicklung) aber einen guten Nährboden für anhaltend hohe bzw. weiter steigende Goldpreise bieten.

Und last but not least darf auch der Diversifizierungsaspekt nicht vernachlässigt werden, der ebenfalls dafür spricht, dem Portfolio einen gewissen Goldanteil – beispielsweise über entsprechend CFDs – beizumischen. Aufgrund der geringen, zum Teil sogar negativen Korrelation mit anderen Assetklassen kann dies die Stabilität eines Wertpapierdepots bei rückläufigen Aktienkursen, größeren Spannungen an den Devisenmärkten oder anderen systematischen Risiken deutlich reduzieren. Dabei erscheint ein Anteil am Depotvolumen zwischen einem und zehn Prozent sinnvoll, wobei sich die exakte Höhe insbesondere am jeweiligen wirtschaftlichen und politischen Umfeld sowie den persönlichen Erwartungen bemessen sollte.

Gastbeitrag von Carlo Alberto De Casa, Chefanalyst ActivTrades