"Sabine" hatte auch positive Effekte

11.02.2020

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Trotz aller dieser Präventivmaßnahmen kam es bundesweit zu massiven Schäden: So knickte in Frankfurt ein Baukran ab und der Ausleger stürzte in das Dach des Domes. Weil durch umstürzende Bäume Oberleitungen beschädigt wurden, blieben in Bayern zehntausende Menschen stundenlang ohne Strom. Zudem stürzten überall Bäume um und beschädigten parkende Autos. Aufgrund von Sturmschäden war die A 7 zwischen Hildesheim und Dreieck Salzgitter die komplette Nacht von Sonntag auf Montag gesperrt. An der Nordseeküste kam es zudem zu Sturmfluten und am Montagmorgen war der Hamburger Fischmarkt überschwemmt. Laut Bundesamt für Schifffahrt und Hydrographie stieg das Wasser auf 2,70 Meter über dem mittleren Hochwasser, womit es sich um eine schwere Sturmflut handelte. Dem Risikomanager Aon zufolge beliefen sich die Schäden bundesweit auf 500 bis 700 Mio. Euro.

Nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa wurden durch das Sturmtief enorme Schäden angerichtet: In einigen Regionen Großbritanniens fiel durch „Ciara“, wie „Sabine“ dort hieß, innerhalb von 24 Stunden so viel Regen wie sonst in eineinhalb Monaten. Zudem behinderten umgestürzte Bäume und Überschwemmungen den Straßen- und Schienenverkehr. Nachts waren mehr als 20.000 Haushalte ohne Strom. Auch in Frankreich, Polen, Tschechien, Litauen und Estland waren mehrere hunderttausende Haushalte zeitweise ohne Elektrizität. Außerdem kamen durch das Sturmtief europaweit mindestens sieben Menschen ums Leben.

Der Sturm hatte aber auch zwei positive Effekte: So schaffte es eine Boeing 747 in nur 4 Stunden und 56 Minuten von New York nach London zu fliegen und brauchte damit gut eine Stunde weniger als üblich. Einen neuen Rekord gab es dank „Sabine“ auch im Bereich der Windenergie zu vermelden: So wurden zeitweise ca. 43,7 Gigawatt Windstrom ins Netz eingespeist, 0,3 Gigawatt mehr als der bisherige Rekord. (ahu)