Revolution im Rekrutierungs-Prozess
09.08.2024
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Die Finanzbranche steht vor einer entscheidenden Wende. Bürokratische Strukturen und veraltete Rekrutierungsansätze wirken sich bis heute auf das Image vieler Finanzdienstleister aus und schrecken potenzielle Bewerber und Bewerberinnen ab. Die Branche muss sich also neu erfinden.
Um im Wettbewerb um die Top-Talente bestehen zu können, ist es notwendig, veraltete Muster hinter sich zu lassen und einen modernen, ansprechenden Recruiting-Ansatz zu verfolgen, der sowohl junge als auch erfahrene Fachkräfte anspricht. Der Aufbau einer authentischen und modernen Arbeitgebermarke und die Einführung eines strategischen Recruitings sind dabei von erfolgsentscheidender Bedeutung. Das sind allerdings Prozesse, die ein Unternehmen von Grund auf verändern können.
Imagewandel durch neue Unternehmenskultur
Oft existiert eine Diskrepanz zwischen dem Selbstverständnis der Unternehmen und der Wahrnehmung der potenziellen Bewerber und Bewerberinnen. Finanzdienstleister sehen zuerst ihre starke Marke, die zum Teil über viele Jahrzehnte aufgebaut wurde. Junge Talente sehen dagegen Unternehmen, deren Strukturen und Prozesse zum Teil wenig dynamisch und eher verkrustet sind. Daher ist es unerlässlich, dass Finanzdienstleister ihre Arbeitgebermarke aktiv und positiv gestalten. Dies beginnt bei der Außendarstellung und reicht bis hin zur internen Kommunikation und Kultur. Ein gutes Beispiel ist die Einbindung der Mitarbeiter in die Arbeitgeberkommunikation. Durch Mitarbeiterinterviews und -porträts auf der Unternehmenswebsite oder in sozialen Medien kann ein authentisches Bild des Arbeitsalltags vermittelt werden. Diese persönliche Note macht das Unternehmen greifbarer und attraktiver für Bewerber und Arbeitnehmer. Genau das greift tief in die Kultur ein. Oder anders gesagt: Ohne kulturellen Wandel gelingt auch der Imageaufbau nicht. Wer Mitarbeitende einbinden möchte in die Außendarstellung, muss sie auch partizipieren lassen. Stark hierarchische Strukturen mit Top-Down-Entscheidungen passen da nicht. Vielmehr müssen die Kollegen in den Teams an Entscheidungen beteiligt und Hierarchien flacher werden. Eine neue Führungskultur ist gefragt: Manager werden zu Coaches.
Strategie und Organisation in das Recruiting bringen
Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Professionalisierung der Recruiting-Prozesse. Im Recruiting-Alltag steht oft Trouble- Shooting im Vordergrund, und alle Aktivitäten werden von operativer Hektik dominiert. Schnell wirksame Recruiting- Tools kommen meist erfolglos zum Einsatz, weil oft das entscheidende Element fehlt: eine klare Strategie und Organisation. Meiner Erfahrung nach ist eine klare Strategie das Fundament eines erfolgreichen Recruiting-Prozesses. Was ist zu tun? Ziele definieren, Zielgruppen analysieren und darauf basierend eine maßgeschneiderte Strategie entwickeln. Auch die Technologie spielt eine entscheidende Rolle im modernen Recruiting: Von Bewerbermanagementsystemen bis hin zu Künstlicher Intelligenz – moderne Tools können den Recruiting-Prozess effizienter und effektiver gestalten. Sie helfen dabei, die besten Talente zu identifizieren, zu bewerten und einzustellen. Die Analyse von Daten kann wertvolle Einblicke geben und dabei helfen, den Prozess kontinuierlich zu optimieren. Unternehmen sollten relevante KPIs, wie z. B. Bewerbungen pro Stellenanzeige, Kanalqualität und das Verhältnis von Bewerbungen zu Einstellungen, definieren und regelmäßig überwachen. Zudem gibt es am Markt verfügbare Daten zur Branche, zur Region etc., um die eigene Position besser bestimmen zu können. Auch diese sollten in die Recruiting-Strategie einfließen.