Relativer Vorteil
30.06.2020
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Während der Ausverkauf per se auf breiter Basis stattfand, war die Wertentwicklung vieler Sektoren sehr wohl überraschend. Immobilien- und Versorgeraktien, entgegen früherer Krisenverläufe, zeigten sich beim Coronavirus-Abverkauf nicht so widerstandsfähig wie in der Vergangenheit. Technologiewerte haben sich hingegen besser als erwartet gehalten, da die Unternehmen oftmals ihre IT-Infrastruktur verbessern. Der klassisch defensive Sektor, die Pharmasparte, hat sich zurückliegend sehr gut entwickelt. Grund hierfür sind geplante höhere Ausgaben für die medizinische Vorsorge; gepaart mit soliden Unternehmensbilanzen. So beispielsweise die Aktie der Fresenius Medical Care. Das Unternehmen gab jüngst bekannt, dass es inmitten der sich ausbreitenden Corona-Pandemie sogar Gewinne und Umsatz steigern konnte. Fondsmanager Strobl betont in diesem Zusammenhang, dass Pharma- und Medizintechnikunternehmen nicht nur langfristig von einer alternden Bevölkerung profitieren, sondern auch aktuell von einem signifikanten Bedarf an Testkapazitäten in Laboren und persönlicher Schutzausrüstung. „Gleiches gilt aber auch für die zukünftig effizientere Aufstellung der IT-Landschaften im Gesundheitsweisen, wo Unternehmen wie Compugroup tätig sind“, so Strobl. Weitere Profiteure der Krise sind zweifellos auch in der fortschreitenden Digitalisierung auszumachen. So ist der hohe Investitionsbedarf für die IT-Architektur insbesondere im deutschen Mittelstand augenfällig.
Der Aktienfonds Paladin ONE sticht dabei als einer der wenigen Fonds mit einem positiven Ergebnis (plus 9 % auf Zwölf-Monatssicht) hervor. Das sehr konzentrierte Portfolio besteht dabei aus circa 15 bis 25 Aktien mit Fokus auf Unternehmen im deutschsprachigen Raum. Eine benchmarkorientierte Denkweise wird vermieden; der absolute Vermögenserhalt steht im Vordergrund. Deutschland zentrierte Fonds aus den Häusern Aberdeen Standard Investments und DWS folgen mit ebenfalls positiven Resultaten auf den Plätzen. Grundsätzlich sind die nahezu alle Marktteilnehmer dahingehend einig, dass Deutschland relativ betrachtet im Vorteil ist und etwas besser aus der Krise kommen als die meisten Euro-Partner. Insofern sind Deutschland-Fonds in Ihrem Berateralltag ein Kerninvestment. (ah)