Rating der Nürnberger bestätigt

19.06.2019

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Starke Finanzlage

Die Financial Performance der Nürnberger wird von Fitch als stark bewertet. So erreichte der Konzern im vergangenen Jahr einen Jahresüberschuss von 61 Mio. Euro und damit das Niveau von 2016. Dass der Jahresüberschuss im Jahr 2017 mit 100 Mio. Euro deutlich höher lag, ist auf Einmaleffekte zurückzuführen. Die Eigenkapitalrendite lag im vergangenen Jahr bei 7,5 %.

Gemessen am Return on Assets vor Zuführung zur Rückstellung für Beitragsrückerstattungen hat sich die Rentabilität der Gruppe im Bereich Lebensversicherung um 0,3 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr auf 1,7 % verbessert. Der Zuführung zur Zinszusatzreserve, die in den Vorjahren das Ergebnis des Lebensbereichs im Wesentlich belastet hatten, sank im vergangenen Jahr aufgrund von aufsichtsrechtlichen Änderungen auf 61 Mio. Euro und lag damit um 180 Mio. Euro unterhalb des Vorjahreswertes. Für das laufende Jahr erwartet Fitch eine ähnlich hohe Zuführung wie 2018.

Im Segment Schaden/ Unfallversicherung wurde die Schaden-Kosten-Quote um 6,1 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr verbessert und liegt nun bei 92,6 %. Dies war vor allem auf verbesserte versicherungstechnische Ergebnis im Haftpflicht- und Kraftfahrtgeschäft zurückzuführen. Für das laufende Jahr rechnet Fitch mit einer schlechteren Schaden-Kosten-Quote.

Negative Faktoren

Wie bei vielen anderen deutschen Lebensversicherern ist auch bei der Nürnberger die Duration der Lebensversicherungsverbindlichkeiten länger als die Duration der damit verbundenen Kapitalanlagen. Weil es zum Zinsänderungsrisiko beiträgt, wirkt sich diese Lücke negativ auf das Rating von Fitch aus. Die Agentur geht davon aus, dass die Durationslücke der Nürnberger in etwa dem Marktdurchschnitt entspricht und diese in Zukunft stabil bleibt.

Obwohl die Nürnberger ihre Aktienquote im vergangenen Jahr reduziert hat, bleibt laut Fitch das Risiko aus Aktieninvestments für die Nürnberger höher als für deutsche Lebensversicherer im Durchschnitt. Ohne Berücksichtigung von fondsgebundenen Lebensversicherungen lag die Aktienquote der NLV zum Jahresende auf Marktwertbasis bei 7,8 %, 2,8 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Im Marktdurchschnitt lag die Aktienquote der deutschen Lebensversicherer bei 4,8 %, 0,5 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Durch die höhere Aktienquote ist die Nürnberger einem höheren Risiko aus der Volatilität der Aktienmärkte ausgesetzt als ihre Wettbewerber. Fitch erwartet nicht, dass sich die Kapitalanlagestruktur der Nürnberger in naher Zukunft ändern wird.

Aufgrund der moderaten Marktposition der Nürnberger und deren Konzentration auf den deutschen Lebensversicherungsmarkt ist laut Fitch kurz- bis mittelfristig keine Heraufstufung des Ratings zu erwarten.

Hingegen könnte ein nachhaltiger Rückgang der Kapitalausstattung, die bspw. durch eine Verschlechterung des Ergebnisses im Prism FBM Kapitalmodell in den unteren Bereich der Kategorie „stark“ angezeigt wird, zu einer Verschlechterung des Ratings führen. Auch eine anhaltend niedrige Rentabilität, die sich beispielweise an einer Eigenkapitalrendite von unter 6 % zeigen würde, könnte ebenfalls zu einer Herabstufung im Rating führen. (ahu)