Prozessbeginn gegen Malte Hartwieg
18.06.2021
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Nach mehr als einem halben Jahr U-Haft muss sich Malte Hartwieg nun in München vor Gericht verantworten. Dem ehemaligen Sachwerte-Initiator und Vertriebler wird vorgeworfen, Anleger um einen dreistelligen Millionenbetrag betrogen zu haben.
Zu Hartwiegs Imperium gehörten die Emissionshäuser Selfmade Capital, New Capital Invest und Euro Grundinvest. Deren Fonds wurden über seinen Discount-Vertrieb Dima24 vertrieben. Im Jahr 2013 gingen die Unternehmen nach und nach in die Insolvenz. Wie das Handelsblatt berichtet, hat in München nun der Strafprozess gegen Hartwieg begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, in mehr als 7.000 Fällen Anleger um 170 Mio. Euro betrogen zu haben. In der Anklageschrift wird ihm u.a. vorgeworfen, unter Pseudonymen gearbeitet zu haben. Gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Christian K. soll Hartwieg Anleger bewusst getäuscht haben. So sollen sie sich Investitionsziele nur ausgedacht haben, bspw. eine Biodiesel-Raffinerie im Mittleren Osten, die ein Monopol habe und vom Emirat Abu Dhabi staatlich garantierte Rendite von 17 % p.a. abwerfe.
Für einige Betrugsfälle ist auch K. mitangeklagt. Er bleibt dem Prozess jedoch fern und lebt aktuell in den Vereinigten Arabischen Emiraten, dürfe das Land aber laut Handelsblatt nicht verlassen, weil die dortigen Behörden gegen ihn wegen Geldwäsche und Unterschlagung ermitteln würden. Sein Verfahren wurde abgetrennt. (ahu)