Private Vermögensanlage: Schließfach gegen Negativzinsen

26.10.2020

Dr. Marc-Oliver Lux, Geschäftsführer Dr. Lux & Präuner GmbH & Co. KG in München / Foto: © Dr. Lux & Präuner

Bei sehr großen Bargeldbeträgen reicht ein kleines Bankschließfach nicht aus. Hinsichtlich der Größe der Schließfächer gibt es keine Norm und nahezu alle Banken und Verwahrer verfügen über Schließfächer unterschiedlicher Größe. Die Banken vermieten in der Regel am häufigsten kleine Fächer. Diese weisen Größen von ungefähr 25 cm Breite, 5 cm Höhe und 40 cm Tiefe auf. Sie reichen je nach genauen Maßen für 800.000 Euro in 200-Euro-Scheinen.

Mit höheren Summen gewinnt dann aber auch die Frage an Bedeutung, wie sicher die Werte in einem Bankschließfach sind und ob sie sich gegen Risiken wie Einbruch oder Wasserschaden ausreichend versichern lassen. Auch wenn Mieter die Einbruchsicherheit von Bankschließfächern schlecht beurteilen können, so können Sie zumindest den Versicherungsschutz überprüfen. Dabei gibt es große Unterschiede.

Wer ein Schließfach anmietet, kann nicht automatisch davon ausgehen, dass dort seine Werte gegen alle Risiken geschützt sind. Nur wenn dem Verwahrer Fehler nachgewiesen werden, besteht die Möglichkeit, ihn für Schäden haftbar zu machen. Auch kann nicht davon ausgegangen werden, dass mit der Miete der Inhalt des Fachs versichert ist. Während einige Banken Schließfächer ohne Versicherungsschutz vermieten, bieten andere einen Basisschutz an, der in der Regel zwischen 2.000 und 10.000 Euro liegt. Manche bieten auch Schließfächer mit Vollwertversicherung an. Die mit Abstand höchste Versicherungssumme, die im Mietpreis enthalten ist, bieten mit 128.000 Euro die Sparda-Banken West und Hamburg.

Bei Kundenschließfächern, die über keine oder aber nur über eine Basisdeckung verfügen, wird die Möglichkeit der Höherversicherung über die Bank selbst oder aber über einen separaten Versicherungsvertrag angeboten. Versicherte Gefahren sind Feuer, Einbruchdiebstahl/Raub und Leitungswasser. Optional kann auch die Elementarschadenversicherung (Sturm, Überschwemmung, Erdbeben, Erdsenkung, Erdrutsch, Schneedruck und Lawinen) eingeschlossen werden. Der Versicherungsbeitrag liegt je nach Geldinstitut und dessen Versicherungsanbieter zwischen 0,75 Euro und knapp 3 Euro pro 1.000 Euro Versicherungssumme. Bei einem (zusätzlichen) Absicherungsbedarf von 100.000 Euro übersteigen die Versicherungskosten also oft deutlich die Schließfachmiete.

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Gastbeitrag von Dr. Marc-Oliver Lux, Dr. Lux & Präuner GmbH & Co. KG in München